Beiträge mit dem Schlagwort: Wanderritt Ungarn

Wanderritt durch Ungarn: Ungarische Post

Fas hätte ich es vergessen: eins der vielen Highlights meiner Ungarnwoche! Ich hatte Glück, auf einem der Übernachtungs-Reithöfe eine Darbietung der Reitkünste der ungarischen Csikos erleben zu dürfen. Just in time kamen wir auf dem Hof an, als die Vorstellung los ging. Der absolute Wahnsinn! Weil ich gerade eine faule Feiertags-Katerwolf bin, bediene ich mich hier einer kleinen aber feinen Beschreibung aus Wikipedia:

Als Csikós (kroat. und serb. čikoš), vereinzelt auch Tschikosch, bezeichnet man einen ungarischen Pferdehirten. Pferdehirten waren einst im gesamtenungarischen Königreich unterwegs. Die ungarische Puszta gilt als Heimat der Pferdehirten. Sie sind bekannt für ihre Dressurleistungen und Reitkünste. Heute noch kann man bei Hortobágy oder Tahitótfalu Vorstellungen der Reitkünste besuchen.

Ein Beispiel für die artistischen Leistungen der Pferdehirten ist die Formation ungarische Post, bei welcher der Csikós auf dem Rücken zweier Pferde steht, während er drei weitere Pferde als Gespann vor sich traben lässt.

Der Csikós ist nach dem Rinderhirten (ung. gulyás) der angesehenste unter den ungarischen Hirten.

Diese Pferdehirten sind übrigens schnatze Bürschchen. Hier ein paar Fotos, die für sich sprechen:

 

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Abends ging in der Pension die ungarische Post übrigens weiter 😉 Nicht, dass ihr denkt, die Katerwolf ist jetzt ein Alki, aber in der Puszta kein Alkohol trinken, det jeht nich, wa? Jedenfalls fühlte ich mich zu den Klängen einer typisch ungarischen combo zu einer spontanen tänzerischen Tanzeinlage verleitet, die mir viel Beifall brachte. Die Musiker waren sehr von mir begeistert. Als Dank kamen sie zu unserem Tisch und befiedelten uns ziemlich lange direkt ins Ohr, was mir den Unmut meiner kleinen Reisetruppe einbrachte *grins*

 

 

Ungarn-Pusztatanz

 

 

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Wanderritt durch die Puszta: Zauber der Puszta

War einer von euch schon mal in Ungarn? Ungarisch gehört zu einer der unlernbaren Sprachen dieser Welt. Etwa so wie finnisch und tibetisch. So wundert es nicht, dass die Sprachen verwandt sind (soweit ich jedenfalls weiß). Ungarisch versteht man einfach gar nicht. Null. Nada. Nix. Sogar das Wort nein heißt igen (oder so). Ich gelte gemeinhin als sprachbegabt, lerne Sprachen schnell, aber bei ungarisch versagt mein Sprachlernzentrum komplett. Ich bin halbe Ungarin *flüster*, habe die Sprache aber leider nie gelernt. Ich habe mich wirklich bemüht, in dieser Woche etwas zu lernen, aber das einzige Wort, dass mir am Ende hängengeblieben ist, ist mocucz, was soviel bedeutet wie Eichhörnchen. Was sich übrigens als sehr wertvolles Wort erwies, wie ich beim Besuch eines Budapester Weinkellers erfuhr. Ich wollte mit meiner Freundin eine kleine Weinprobe machen, soff mich mit dem Weinkellerbesitzer mächtig fest, und da weder englisch, noch deutsch als gemeinsame Kommunikationsebene möglich war, stießen wir einfach an (sehr oft) und sagten mokucz! Übrigens hieß ich auch mocucz, kam aus mocucz, war mit mocucz verheiratet und meine Kinder und Hunde hießen auch alle mocucz. Ein sehr lustiger Abend war das 🙂

Arpad, unser Reitführer, sprach recht gut deutsch. Es machte großen Spaß, ihm zuzuhören. Er erinnerte mich in gewisser Weise an meinen Vater. Wie er teilte Arpad Menschen in 2 Kategorien ein. Kategorie 1: Freund. Kategorie 2: Total blöder Idiot (kein Freund). Steigerung: Komplett total blöder Idiot. Unvergesslich bleibt auch Arpads emotionale Darlegung, warum man in einem bestimmten Nationalpark nicht galoppieren darf. Hier eine kurze Zusammenfassung: In dem Park gibt es einen Vogel. So wie ein Truthahn. Mit bunten Federn. Genannt Trappe. Diese Trappe legt kreuz und quer, einfach überall, Eier. Und deshalb darf man dort nicht galoppieren. Oder, um es in Arpads Worten zu sagen: „Alles nur wegen Scheiße Eier von Trappe!“ Dieser Ausruf gefiel uns übrigens so gut, dass wir in prekären Situationen seitdem alle 4 sagen: „Scheiße Eier von Trappe!“  Beim Einparken die Mauer mitgenommen? „Scheiße Eier von Trappe!“  Vergessen, Klohpapier zu kaufen? Scheiße Eier von Trappe!“ Entsprechend sind alle möglichen Leute, die einem auf den Sack gehen, jetzt total blöde Idioten. Macht Spaß 🙂

Im Übrigen haben wir in den 5 Tagen nicht eine einzige Trappe gesehen und vermuten, dass es gar keine gibt und die Trappe Teil einer ungarischen Verschwörungstheorie ist. Jawoll.

Hab ich jetzt ganz das Reiten vergessen. Geritten sind wir nämlich sehr viel, durch die Puszta, fast 220 km. Ich war total begeistert, wie vielseitig und abwechslungsreich die Puszta ist. Ich dachte immer, Puszta ist Puszta. Von wegen. Jeden Tag entdeckte ich die Puszta aufs Neue und kam aus dem Staunen nicht raus. Seht selbst. Puszta ist nicht = Puszta.

Puszta 1

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Puszta 2

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Puszta 3

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Puszta 4

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Puszta 5

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Puszta 6

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Auf dem letzten Bild sieht man den Silberbaum. Ich weiß nicht, wie er richtig heißt, ich nenne ihn Silberbaum. Der baum hat grüne Blätter auf der einen Seite, und silberne auf der anderen Seite. Wenn der Wind hindurchrauscht, und das tut er in der Puszta ziemlich oft, zeigt der Baum seine Silberseite und kann es kaum fassen, wie unglaublich schön das ist. Arpas machte uns die Nase lang, dass die Puszta Ende April, Anfang Mai blüht und wir unbedingt wiederkommen müssen. Tja, das werde ich dann wohl tun müssen *seufz* Kommt ihr mit?

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