Beiträge mit dem Schlagwort: Tibet Terrier

Heute im Wald :-)

Hundebesitzer unter sich: Frau Joschi trifft auf Herr Windhund (Hundebesitzer im Wald kennen sich nur bei den Hundenamen)

„Hallo!“

„Hallo!“

„Meine beiden haben den totalen Durchfall.“

„Och nee, is ja übel.“

„Ja, sehr übel. Die kacken alles voll. Rauf und runter. Überall.“

„Och ne, die armen Hundis. Was Falsches gegessen?“

„Habe den Hundesitter im Verdacht. Habe leere Tiefkühlpizzaschachtel im Müll gefunden.“

„Sauerei.“

„Ja.“

„Was ist denn mit Ihrem los? Der schnüffelt wie irre an meinen herum!“

„Der ist notgeil.“

„Ach was.“

„Ja, ist notgeil. Hat letzte Woche nämlich gepoppt. Wird Papa jetzt.“

„Ach wirklich, gepoppt?“

„Ja, gepoppt.“

„Na, das ist aber schön, dann geht es ihm jetzt sicher wieder besser.“

*betretenes Schweigen* *wissendes Kopfnicken*

„Gut, dann geh ich mal, Gewitter kommt. Tschüss!“

„Tschüss!“

Fragt mich jetzt bloß nicht, wie der Typ heißt.

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Hundesalat

Boah, BIN ich müde heute, geht euch das auch so? Ich wollt noch ein bisschen über meine Hundemeute quatschen. Dachte mir, einige von euch haben defizitären Hundestau 😉 Das kleine Joschilein, mein altes, wuscheliges Tibet-Terrier-Rauhbein ist trotz seiner 12 Jahre topfidel. 2013 war nicht ja so sein Jahr, nachdem wir ihm einen Hormonchip haben verpassen lassen (wegen Dauer-Notgeilheit), baute er zusehends ab. Wurde erst fett, dann schlapp und depressiv. Dieses agile, kämpferische Bürschchen hatte irgendwie keinen Bock mehr. Weder auf Mädels, noch auf Spaziergänge, nicht mal auf lohnenswerte Kämpfe, nein, das Einzige, was ihn interessierte, war sein Fressnapf. Auch mit dem Pferd ins Gelände mitkommen, was bei ihm eigentlich unmittelbar nach Gott kommt, wollte er nicht mehr. Im Sommer lag er nur noch drinnen im Schatten. Wir dachten schon, es sei sein letzter Sommer und ich beobachtete ihn sorgenvoll und mit feuchten Augen. Und dann, urplötzlich, letztes Jahr im späten September, beschloss er, wieder mit dem Pferd mitzukommen.  Die ersten 3-4 Mal watschelte er mir wie eine Ente hinterher, aber dann, TURBO, im Galopp mitrasen und alles. Er nahm auch wieder etwas ab. Und toitoitoi ist er bis heute fit, mitunter sogar fit wie ein Turnschuh, spielt, rast herum, springt. Ich liebe ihn einfach, diese treue Seele, meinen besten Kameraden, der morgens vor dem Badezimmer auf mich wartet, nachts zu mir ins Bett kommt und mich mit Zähnen und Klauen beschützt, wenn ich krank bin. Ein paar Kämpfe hat er seitdem auch wieder hingelegt. Vor 3 Monaten meinte er sich mit einer doppelt so großen, dominanten Australien Shephard Hündin anlegen zu müssen, was ihm zwei beeindruckende Löcher in der Flanke und einen schmerzhaften Tierarztbesuch einbrachte. Und heute musste er unbedingt am gleichen Stein rumschnüffeln, an dem schon ein Rottweilermix herumschnüffelte, den er dann sinnvollerweise versuchte, wegzuknurren. Sagen wir es mal so: Zum Glück hatte ich meinen Regenschirm dabei, mit dem ich beherzt auf den Rottweiler eindrosch, bis er Joschi wieder ausspuckte. Das Herrchen war übrigens beleidigt.

Kayra, unser süßer Türkeiimport ist jetzt 2. Sie ist entzückend. Sie und Joschi sind wie Pech und Schwefel. Wehe, einer von ihnen kommt in Bedrängnis, schon naht Unterstützung. Kayra ist schnell wie der Wind, alles deutet auf einen Anteil Windhund in ihr hin. Und sie ist ein kleines Raubtier. Raubtier+Windhund=Jagderfolg. Ein Eichhörnchen musste bereits daran glauben. Aber dabei blieb es bislang, denn sie lässt sich hervorragend abrufen. Obwohl, ein kleiner aus dem Nest gefallener Vogel, den Joschi aufspürte und den er mit den Pfoten ein wenig herumschupste, ist jetzt in ihrem Magen. Teamwork. Kayra ist sehr verspielt und liebt es, mit anderen Hunden wild und heftig Fangen zu spielen. Auch einem Sprung ins Wasser ist sie nicht abgeneigt. So groß, wie sie im im Austeilen von wilden Spielanremplern ist, so klein ist sie im Einstecken derselben. Jault sich dann zu Tode und klemmt sich einem zwischen die Beine. In letzter Zeit erprobt sie ihre Stärke, aber ohne Aggression. Ihre anfängliche Aggression Fremden gegenüber, die uns eine längere, besucherfreie Phase einbrachte, ist Gott-sei-Dank vorbei. Sie stellt niemanden mehr vor der Toilette, bis er Hilfe ruft, schleicht sich nicht mehr von hinten an und zwickt in die Waden und unsere Putzfrau ist jetzt auch ihre Freundin. Sie entwickelt sich langsam zu einer Schmusebacke. Es war wohl doch die Unsicherheit und Angst, die sie anfangs umtrieb.

Ich habe hier noch ein paar schöne Fotos von meinen süßen Hundis:

Bettelhundi

 

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KayraWasser1

 

KayraWasser2

 

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Katerwolfs Update

Ich hab euch nicht vergessen, ich bin nicht klammheimlich ausgewandert, ich habe keinen Krebsrückfall bekommen und bin spontan verstorben, ich habe nicht weitere 10 Hunde adoptiert und bin ihre Sklavin geworden, nein, ich habe nur ein kleines Päuschen eingelegt. Von 2 Monaten, wie mich meine liebe Blogleserinfreundin Brigitte kürzlich erinnerte. Danke euch allen lieben Lesern, dass ihr mich in letzter Zeit zaghaft daran erinnert habt, dass ihr gerne mal wieder meine Blogeinträge lesen würdet 🙂

Die Zeit ist eine Schere. Rast dahin. Man will ein bisschen verschnaufen und sich auf ein Bänkchen setzen und wenn man wieder aufsteht, sind 2 Monate vergangen. Obwohl, das mit dem Bänkchen, das ist bei mir so eine Sache. Wer mich kennt, hat bei dieser Metapher vielleicht ein wenig amüsiert die Augenbrauen hochgezogen und sich im Stillen gedacht: „Bänkchen? Katerwolf? Na, die ist doch eher im ICE unterwegs!“

Stimmt.

Aber genug der Vorrede, es wird mal wieder Zeit für ein Update! Die letzten 2 Monate waren turbulent. So viel passiert. Anfang April sind wir kurzentschlossen für 1 Woche nach Ägypten geflogen. In einen Club. Die Sehnsucht nach Meer, Sand, blauem Himmel, Rundum-Verwöhnprogramm und süßem Nichtstun war einfach verlockend. Aber wisst ihr was? So richtig toll war das nicht. Leider flog ich schon erkältet los und schleppte mich die Woche eher matt als flott durch die Gegend. Ich wollte eigentlich alles mögliche unternehmen im Urlaub. Bisschen Yoga, Segeln, Tauchen…Die Erkältung machte mir jedoch einen Strich durch die Rechnung und so verbrachte ich die Woche lesend unterm Sonnenschirm. Aber das Schicksal wird sich schon was dabei gedacht haben. Wenigstens habe ich, am Pool, in der Chill-Out-Zone, spontan an einem Apnoe-Schupperkurs teilgenommen. Apnoe, auch Freediving, heißt: Tauchen ohne Schnorchel, Maske, Flasche, nur mit einer großen Flosse. Einmal Flipper sein, wer träumt schon nicht davon! Außer mir nahmen noch 3 männliche Ehrgeizlinge teil. Beim ersten spontanen Luftanhalten schaffte ich 20 Sekunden, und während ich danach ein wenig in der Gegend herumschaute, hielten die 3 Apnoe-Helden so lange die Luft an, bis sie blau anliefen. Am Ende waren es 3 Minuten. Nach weiteren 2 Durchgängen war ich bei stolzen 80 Sekunden. Die 3 Möchtegern-Flipper sitzen vermutlich immer noch am Pool und halten die Luft an.

Auch sonst kam ich im Urlaub nicht so richtig in Fahrt. Weiß auch nicht warum. Sicher, die Erkältung, aber eine Rolle spielte wohl auch das sehr spezielle Klientel der Clubanlage: Neben benannten Ehrgeizlingen, die unzähligen gestählten Pilates-Elsen mit Waschbrettbauch, Dauerjogger (auch mit Waschbrettbauch), Power-Surfer (dieser Waschbrettbauch!) und wo man hinschaute zumbate jemand herum. Pffft. Zumba! Zumba! Wenn man nicht so gut rauf ist, können einem unkoordinierte Zumbatänzer (hier meist Wampe statt Waschbrettbauch), die zu ohrenbetäubender Musik asynchron ihre Gliedmaßen bewegen, ziemlich auf den Sack gehen. War halt nicht so meine Woche. Vielleicht war es auch keine gute Idee, zu beschließen, just im Urlaub Vegan zu werden. Das brachte mir eine recht einseitige Ernährung (Blumenkohl) ein und am abendlichen Wir-Sind-alle-eine Familie-Gruppentisch die eine oder andere Verstrickung mit militanten Fleischessern:“ Isst du KEIN Fleisch? Warum? Also ich liebe Fleisch am liebsten, wenn es auf dem Teller noch MUH macht!“ Ich revenchierte mich mit lebendigen Schilderungen von Kakerlaken-im Knusperteig-Festmahlen in Mexiko, damals, als ich noch mit dem Rucksack herumreiste. „Rucksack?“ „Igitt!“ „Wir fahren schon in der 5. Generation in diesen Club.“ *von oben herab anschau*

Was gab es noch. Einen neuen Chef. Mister Speedy Gonzales. Der mich mega auf Trab hält. Uff.

Das liebe Viehzeug. Einer süßer wie der andere. Joschi, mein mittlerweile alter Tibet-Terrier-Herr hat einen Energieschub. Kayra, unsere türkischer Strandhund-Findling, die sich als Windhund-Jagdhund-Mix entpuppt hat, ist jetzt 2 und probt das Erwachsensein. „Hey, du Zottel da vorne, komm du mir da her! Isch rempel disch an, ey, du!“ Chikita, die kleine, aus der andalusischen Tötung stammende Chihuahua-Mops-Hündin meiner Eltern, genannte „Die Granate“. Und ab und an Honey, unser Ferienhund, eine Retrieverhündin, die uns liebt und mit Vorliebe in Flüsse springt und versucht, bis zum Meer zu schwimmen. Und natürlich Lola, meine gute, alte Oldenburger Stute, die im April 21 Jahre alt geworden ist und ein wenig in die Jahre kommt. Aber sie wird nach wie vor gerne geritten und liebt es, über die Felder zu galoppieren. Flankiert von Kayra und verfolgt von Joschi.

Das Rudel Kayra, Chiki, Honey  und Joschi (abgehoben)

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Apropos Reiten: Es gibt Wunder. Von einem Wunder will ich euch kurz erzählen. Mein Gatte, der bislang Angst vor Pferden hatte und meine Pferdesucht nicht mit mir teilte, reitet. Ihr lest richtig: reitet. Letztes Jahr haben wir einen kleinen Deal gemacht. und mein Mann willigte ein, dieses Jahr ein Reiter-Schnupperwochenende „Reiten lernen im Gelände“ mit mir zu machen. Ich habe mit allem gerechnet, nur nicht damit, dass ein bislang gänzlich unerkanntes Reittalent in ihm schlummerte und, dass es ihm Spaß machen würde. Jetzt nimmt er Reitstunden auf good old Lola und nächste Woche gehen wir zusammen ins Gelände. Jiiieeehaaaaa 🙂 Ich werde berichten.

Beweisfoto: Mein Mann reitet 🙂

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Auch von unserer Vegan-Challenge, die wir seit 4 Wochen machen, die ziemlich überzeugend ist und meinem Mann bislang 8 Kilo weniger auf der Waage gebracht hat, werde ich berichten. Yesss.

So, ihr Lieben, hier mal ein Punkt, sonst wird das ein Roman, ich hoffe, euch geht es allen gut und freue mich aufs „Wiederlesen“ mit euch. Bis bald!

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Gasthund und beleidigte Stammhunde

Wir haben seit gestern Abend für 1 Woche einen Gasthund. Luna, eine stattliche Golden-Retriever-Hündin. Kayra, unsere 1 1/2-jährige, türkische Mitbringselhündin (ARME, herrenlose Strand-Straßen-Mausiputzi-Hündin) offenbart völlig neue Seiten. Ihre Aas-Seite: Alles hier ist meins. Mein Teppich, meine Lampe, meine Küche, mein ALLES. Joschi, unser wuscheliger, schwarzer Tibet Terrier, mittlerweile ein älterer Haudegen, ist einfach nur beleidigt. Luna ist ständig gut gelaunt, läuft schwanzwedelnd durchs Haus und will Liebe. Kayra bewacht sie auf Schritt und Tritt und flüstert ihr ins Ohr: „Alles meins!“ Joschi kotzt das an.

Gestern hat Kayra demonstrativ in Luna´s Sichtweite auf den Teppich gepinkelt, im Garten ein Riesenloch gebuddelt und ihr Fressen binnen weniger Sekunden verschlungen. Luna ist aus dem Garten ausgebrochen und hat 2 Jungs den Fußball geklaut. Außerdem ist sie mit ihren 40 Kilo bereits mehrfach auf meinen gebrochenen Zeh gestiegen. Joschi ist beleidigt.

Hier ist es gerade sehr lustig. Aber es wird. Eigentlich sind Kayra und Luna gute Freundinnen. Kayra muss allerdings noch etwas an ihrer Gastfreundschaft arbeiten. Draußen spielen Kayra und Luna, wetteifern im Hören und mobben im Duo andere Hunde, Eichhörnchen und Fahrradfahrer. Joschi trottet beleidigt hinterher und knurrt alles an.

Jetzt liegen sie hier alle zu meinen Füßen und schmachten mich an. Die süßen Spacken 🙂

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Kleine Foto-Love-Story

Joschi ist nun schon 11. Ein stattliches Hundealter. Als waschechter Tibet Terrier hat er aber Chancen, ein Methusalem zu werden, denn Tibet Terrier werden gerne auch mal 18. Und Joschi wird 100. Weil ohne Joschi, das geht gar nicht. Einfach nicht dran denken *wegzauber*. Ab und an hat Joschi seine Einbrüche und will nicht spazieren gehen, nicht mit ausreiten, einfach nur vollgefressen unterm Tisch liegen und alles wegknurren, das ihn in irgendeiner Art beanspruchen will. Meist aber ist er fit wie ein Turnschuh.

Kayra, unser 14 Monate alter Türkei-Import bringt ihn auf Trab. Ok, manchmal nervt sie ihn. Einfach nur, weil es sie gibt. Aber Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft, und Joschi ist ein sehr ehrgeiziger Hund. Der Kayra mittlerweile heiß und innig liebt. So grauenhaft er den Neuzugang am Anfang auch fand, so sehr liebt er ihn mittlerweile. Ein Arsch und eine Backe die beiden.

 

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Das absolute Highlight ist nach wie vor der gemeinsame Ausritt mit Lola, meiner mittlerweile auch schon 20-jährigen Stute. Die immer noch flott unterwegs ist. Joschi geht nicht mehr jeden Ausritt mit, ab und an bleibt er neuerdings im Stall und wartet auf uns. Mit hochgerecktem Kopf und gespitzten Ohren sitzt er am Auto und schaut in die Ferne. Wartet. Gestern kam er mit. Kayra freute das sehr. Sie, die in den letzten Monaten eine tolle Kondition aufgebaut hat, fühlt sich ohne Joschi immer ein bisschen verloren. Und ob ihr es glaubt oder nicht, Lola weiß ganz genau, ob nur 1 Hund oder beide Hunde dabei sind. Bleibt einer zurück, wird gewartet, der Hals nach hinten verrenkt, ich denke sie ist ein Hütepferd 😉 Gestern marschierte Joschi motiviert mit, galoppierte  im Trab und Galopp munter mit, das eine oder andere Mal sogar vorneweg.

 

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Wir wurden durch prachtvolle Spätsommer-Ausblicke belohnt.

 

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Es sind dies die Momente, in denen mein Herz vor lauter Glück schier überfließt. Gibt nichts Schöneres. Auf dem Pferderücken, meine 2 Hundis um mich, vor den Augen schöne Ausblicke. Dann ist alles gut.

Joschi ließ es sich nicht nehmen, als 1. im Reitstall einzulaufen, stolz wie Caesar. Er liebt das. Kayra sieht das gelassen, trabt entspannt hinterher und lässt ihm den Ruhm. Und so sehen müde und zufriedene Hunde nach dem Ausritt aus:

 

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Hundegefühle

Und da soll nochmal jemand behaupten, Hunde hätten keine Gefühle! Seht selbst: Der gute, alte Joschi, was für ein Romantiker *knuddel*

 

Romantiker

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Joschis Geschichte

Hab ich euch die überhaupt schon erzählt? Nein? Na, dann wird es aber Zeit.

Joschi, unser kleiner, Verzeihung: mittelgroßer, schwarzer Tibet Terrier, kam im April 2004 zu uns. Wir fanden ihn in einem Tierheim, wo er angeblich wegen spontaner Obdachlosigkeit seiner Vorbesitzer gelandet war. Eigentlich war ich mit meiner völlig verzweifelten Freundin Ulla, deren kleiner Hund unters Auto gelaufen war,  ins Tierheim gefahren, um einen neuen Hund für sie zu suchen. Eigentlich wollte ich gar keinen Hund. Aber dann stand ich im Tierheim und entdeckte ihn, Joschi, der zum damaligen Zeitpunkt noch Floggy hieß und nun in seinem Zwinger  stand und leise und krächzend vor sich hin bellte, da er in seinen 4 Tierheim-Tagen vor lauter Bellen seine Stimme verloren hatte. Da stand er auf seinen wuscheligen, breiten, schwarzen Pfoten hinter dem Gitter, schaute mich durch seine Stirnfransen hindurch an und machte *krächz krächz krächz*.

Am gleichen Tag rief ich meinen Mann an, der damals noch nicht mein Mann sondern mein pendelnder Lebensgefährte war und hörte ihn am Telefon sagen: „Hol ihn gleich, sonst ist er weg.“ Genau das wollte ich hören. Ich schnappte mir also meinen damals 12-jährigen Sohn, sagte ihm mit verschwörerischem Blick, gleich werde er eine Riesenüberraschung erleben und fuhr los. Meinem Sohn gingen förmlich die Augen über, als er kurze Zeit später völlig ungläubig und überglücklich vor dem Zwinger stand und den krächzenden Hund begutachtete. Ich schickte die beiden auf eine kleine Proberunde in den Wald, um zu schauen, ob Floggy kinderlieb war und sah kurze Zeit später einen euphorischen Jungen samt krächzenden, glücklichen Hund aus dem Waldstück kommen. So kamen wir also zu Floggy, dem laut Tierheimpass etwa 1-jährigem Griffon-Mix, den wir noch auf dem Nachhauseweg in Joschi umtauften und der sich nach dem ersten Tierarztbesuch als reinrassiger, schwarzer Tibet Terrier entpuppte.

Joschi war von Anfang an ein überaus liebenswerter, lustiger, willensstarker und eigensinniger Zeitgenosse, der so viele skurrile Eigenheiten an den Tag legte, dass man Bücher damit füllen könnte. Seine panische Angst vor Stubenfliegen und Mülltüten etwa. Seine verblüffende Sprungkraft. Seine glühende Eifersucht, die ihn im Stall jedesmal zum Pferd mutieren lässt, so dass ich ihn striegeln, Pfoten auskratzen und longieren muss, damit er zufrieden ist. Seine Fähigkeit, sich in dunklen Ecken und auf schwarzen Sofas so perfekt und ausdauernd zu verstecken, dass man nach Stunden verzweifelt, mit Tränen in den Augen glaubt, er sei auf mysteriöse Weise verschwunden. Erst vor ein paar Tagen stürzte mein Mann zu später Stunde panisch ins Schlafzimmer, leuchtete mit seinem Handy herum und sagte immerzu: “ Er ist weg. Ich kann ihn nicht finden. Er ist weg.“ Manchmal findet man ihn und will ihn dann ermorden, manchmal kommt er angewackelt, als sei nichts gewesen und dann will man ihn auch ermorden. Tatsächlich blieb er nur ein einziges Mal verschwunden. Als er einer heißen Hündin nachlief, 2 Hauptverkehrsstraßen überquerte und nachts vom Tierrettungsmobil aufgegriffen und ins Tierheim transportiert wurde. Wo wir ihn am nächsten Tag aus seinem Zwinger abholten, in dem er alleine saß, auf Chihuahua-Größe geschrumpft, da in den angrenzenden Zwingern Kampfhunde saßen, die ihn hungrig anstarrten. Kaum war er aus dem Zwinger, pinkelte er an das Kampfhund-Gitter. Joschi eben. Joschi empfindet unbändige Liebe meinen Eltern gegenüber, die ihn, sobald diese unser Haus betreten, zum Verräter werden lässt, denn er marschiert hocherhobenen Hauptes mit ihnen aus der Haustür und springt ins Auto, ohne uns auch nur eines Blickes zu würdigen. Besuchen wir meine Eltern, versteckt er sich, wenn wir wieder gehen und hofft, dass wir ihn dort vergessen.

 

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Joschi ist ein sehr freundlicher Hund, der seine Liebe aus vollem Herzen denen schenkt, die seiner Liebe würdig sind. So innig, wie er liebt, hasst er auch. Und zwar alle Rüden, die größer sind als er. Und das sind ziemlich viele. Vor allem hasst er Schäferhunde, Dobermänner, große Jagdhunde, große, schwarze Hunde und überhaupt mag er nur Weibchen und kastrierte, kleine, weiße Rüden. Wir kennen im Umkreis von 20 Kilometern alle großen Rüden. Als er zu uns kam, war er so angriffslustig, dass ich 1 Jahr lang mit ihm in die Hundeschule ging, wo er sich nacheinander mit einem Husky, einem Kampfhund, einem Dobermann, einer Dogge und ein paar Jagdhunden anlegte. Er verlor alle Kämpfe. Aus lauter Frust nahm er die kleinen Rüden in der Gruppe ins Visier und bekam schließlich als Erziehungsmaßnahme ein Halsband umgeschnallt, das auf Knopfdruck Wasser unter sein Kinn spritzte. Tja, hab ich schon gesagt, dass Joschi ein überaus intelligenter Hund ist? Innerhalb kürzester Zeit kapierte er: Halsband an, Schnauze halten. Halsband aus, Rampensau raus. Seiner Intelligenz sei auch geschuldet, dass er alle Übungen in der Hundeschule sofort auf der Platte hatte, durch Reifen sprang und Tunnel kletterte und munter Leckerli und Lob kassierte. Nur die Spielrunde nach der Stunde boykotierte er. Wenn alle Hunde ihren Bällchen nachjagten, setze er sich hin, drehte dem Geschehen den Rücken zu und starrte stoisch in den Wald. Manchmal, wenn er „komm“ machen sollte, drehte er mir den Rücken zu und starrte in die andere Richtung. Aber das war nichts im Vergleich zu Max, dem kleinen Jack Russel, der seinem Herrchen beharrlich ans Bein pinkelte, wenn er ein Kommando befolgen sollte;-)

Im Laufe der Jahre, und nach dem einen oder anderen Tierarztbesuch, hat sich Joschi etwas beruhigt, der kleine Rambo, nicht zuletzt durch die Bekanntschaft mit Egon, unserem großen, schwarzen, unkastrierten Stallhofhund, der ihm unmissverständlich gezeigt hat, wo der Hammer hängt. Joschi kann stolz auf 28 Nachkommen zurückblicken, alle gesund und munter, und wer weiß, vielleicht ist nächstes Jahr noch eine Runde angesagt.

Apropos Runde. Ich mach hier mal einen … und erzähle euch das Nächste Mal weiter, hab noch ein bisschen was zu tun heute. Tschüß und bis bald 🙂

 

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Joschi nervt

Viele von euch kennen Joschi aus meinen zahlreichen Geschichten hier und auch in meinem zweiten Blog Linker Mops (hier unter der Kategorie Hunde). Joschi, mein mittelgroßer, schwarzer, wuscheliger Tibet Terrier. Mittlerweile ranken sich Legenden um seinen skurrilen Charakter. Joschis Triebfedern sind Eifersucht und Ehrgeiz. Eine außerordentliche Intelligenz. Zudem ist er extrem goldig. Gute Mischung, oder? Man verzeiht ihm nämlich alles, weil, wenn er Mist baut, ist er intelligent genug, so goldig zu sein, dass man ihm nicht böse sein kann 😉 Einstein.

Wenn man es nicht mit eigenen Augen sehen könnte, würde man nicht glauben, dass er sich aus purer Eifersucht auf mein Pferd Lola die Pfoten auskratzen und longieren lässt und Lola alles wegfrisst, was nicht niet- und nagelfest ist. Seit Weihnachten 2012 gibt es Kayra. Unsere türkische Findlingshündin, die uns letztes Jahr in Belek zulief und nun bei uns wohnt. Kayra ist 11 Monate alt und ein liebes Tier. Joschi war zunächst mächtig von ihr begeistert, bis wir merkten, dass das Interesse nur ihrer M.uschi galt, daraufhin bekam er einen Hormonchip verpasst und das Interesse erlosch schlagartig. Er arrangiert sich aber recht gut mit ihr, und sie werden langsam ein gutes Team.

Gestern wurde Kayra kastriert und nun leidet sie mit großen Dramatik. Will auf den Arm, was schwierig ist mit 15 Kilo und ist elend ohne Ende, der arme Schatz. Joschi hingegen stirbt vor Eifersucht, weil Kayra nun mehr betüdelt wird und außerdem einen aufblasbaren Kragen trägt. Habe ihn Joschi gestern probeweise auch angezogen, worauf er ihn nicht mehr ausziehen wollte und knurrte wie blöd. Ich erinnere mich noch daran, als Joschi mal so einen Kragen anziehen sollte und versuchte erst die Arztpraxis und dann uns zu töten. Gestern gings. Joschi. Eifersüchtig beäugt er Kayra mit ihrem Kragen und sägt ein wenig an meinen Nerven, muss ich gestehen.

So macht er zum Beispiel alle paar Sekunden *wuff* und starrt mich dabei an. Über Stunden. Es ist ein *wuff*, das sich anhört, als hätte er das Maul voller Kartoffelbrei. Ein *wuff*, das einem langsam, ganz langsam, das Hirn aufweicht. „HÖR SOFORT MIT DEM WUFF AUF, HAST DU GEHÖRT??!!!“ höre ich mich brüllen.

*wuff* *anstarr*

👿

Gestern hat er abends das für Kayra bestimmte Novalgin, tückisch in Wurst verpackt, erbeutet, hatte danach einen Mords-Energieschub und fiel anschließend in eine  Art Schlafkoma. Heute morgen habe ich auf den letzten Drücker das Antibiotika vor ihm gerettet. Bei der Morgenrunde, die mit 2 Hunden an der Leine, einer davon mit einem Schlauchboot um den Hals, etwas nervig war, ließ er den Voll-Proll raushängen. Wollte eine Katze jagen. Einen Schnauzer fressen. Sprang in den Ententeich in den Morast und jagte Enten. Was zur Folge hatte, dass ich auf dem Rückweg 1 Hund mit Schlauchboot um den Hals und 1 nach Entengülle stinkenden Hund an der Leine hatte. Der dem Nachbarn vor die Tür schiss. Während der Nachbar gerade aus der Haustür kam. Ich hatte keinen Hundekotbeutel dabei, musste dem Nachbar dümmlich grinsend zunuscheln, ich käme gleich wieder, nach Hause eilen, Kackbeutel holen, zurücklatschen und unter abschätzenden Nachbarsblicken Joschis Kackhaufen eintüten. Als ich wieder nach Hause kam, stand Kayra samt Schlauchboot an exakt der gleichen Stelle, an der ich sie zurückgelassen hatte, Joschi lag stinkend auf dem Sofa, mitten in seiner Entengülle. Als ich ihn anbrüllte, er solle sofort runterkommen vom Sofa, starrte er mich an und machte *wuff*.

👿

Joschi nervt. Wenn er nicht so goldig wäre, würde ich ihn im Moment ruhigen Gewissens irgendwo in einem schalldichten Raum einsperren.

 

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Junkie-Hund II

Ne, ich fass es nicht. Das Novalgin wirkt. Joschi hat nen mega Energieschub und rast hier rum wie ein Maniac. Ich krieg noch Locken. eben kommt mein Mann nach Hause, dem ich das schon per sms mitgeteilt habe.

Ich: „Ich könnt Joschi echt vermöbeln.“

Er: „Kannste machen. Tut ihm jetzt nicht weh.“

*lach* 

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Junkie-Hund

Och ne, ist das zu fassen? Jetzt habe ich der armen, frischkastrierten, schmerzgeplagten Kayra 1 vom Arzt mitgegebene Novalgin-Tablette in ein Stück Fleischwurst gemogelt. Und wer hat sie gefressen? Der Joschi. Schnell wie ein Aligator schoss er heran und verschlang Wurst inklusive Novalgin. Der macht mich echt fertig, der alte Tibeter *seufz*. Mal schauen, welcher Wirkung sich einstellt 🙄

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