Beiträge mit dem Schlagwort: Reisebericht Thailand

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Wenn ich euch einen Tipp geben darf: Schreibt nie, nie Posts über Thailand. Und schon gar nicht in Verbindung mit den Worten Pimmel oder gar Fotos davon. Auch nicht, wenn es sich um rituelle Pimmel handelt, die als Fruchtbarkeitssymbol in Tempeln stehen. Tut es einfach nicht. Ihr wollt nicht wissen, was seit meinem Thailand-Reisebericht für Suchbegriffe auf meinen blog führen. Das wollt ihr nicht, glaubt es mir. Es gibt sehr, sehr merkwürdige Zeitgenossen da draußen.

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Thailand: Einsames Ko Lanta

Hallöchen, da bin ich wieder. Bin zwischenzeitlich ein wenig versackt, zumal mich eine fiese Herpesinfektion im Auge außer Gefecht gesetzt hat. Absolutes Computerverbot. Ja, ihr habt richtig gehört: im Auge. So ne fiese Sachen gibts. Und ich krieg ja gerne mal so fiese Sachen 👿 Jetzt darf ich aber schon wieder ein bisschen computern, also schnell noch unsere letzte Thailandstation gebloggt. Viel Text kann ich immer noch nicht, will euch aber die wundervollen Bilder aus Ko Lanta nicht vorenthalten. Ko Lanta war die letzte Etappe unserer 3-wöchigen Thailandreise im November. Zum Abschluss wollte wir 1 Woche am Stück auf einer Insel bleiben und nochmal richtig relaxen. Ko Lanta ist dafür gut geeignet. Die Insel ist recht groß, vom Tourismus aber noch nicht überrollt. Kein Vergleich zu den anderen Inseln, die wir vorher sahen, Ko Pi Pi und Krabi, auf denen man vor Touris mitunter keinen Boden mehr sieht. Ko Lanta ist also eher „verlassen“. Warum auch immer. Wir waren zum Teil völlig verwundert, in so manchem Restaurant die einzigen Touristen zu sein. Vielleicht liegt es daran, dass Ko Lanta nicht die typische thailändische Weißer-Sandstrand-mit-Kokospalmen-Insel ist. Obwohl mir genau auf Ko Lanta das perfekte Kokospalme-am-Strand-Foto gelang.

 

Kolantapalme

 

Unser Hotel war wunderschön, nur leider fast ganz leer, ein wenig gespenstisch, und leider gab es auch keinen zugänglichen Badestrand. Dafür aber ein supernettes Team, einen tollen Koch und Ruhe. Und sehr, sehr viel Regen. So richtig viel Regen. Die ersten 2 Tage saßen wir ein wenig deprimiert in der Gegend herum, dann rafften wir uns aber auf, mieteten ein Moped und damit tuckerten wir vergnügt auf der Insel herum. Ko Lanta enthüllte uns so ein paar wunderschöne Ecken. Zum Beispiel einen Nationalpark:

 

Kolantastrand

 

Kolantanationalpark

 

 

Oder das stimmungsvolle Old Town auf der Ostseite der Insel. Man fühlt sich gut und gerne in alte Zeiten versetzt. In Old Town ticken die Uhren ganz langsam, und das ist auch gut so und in Thailand eine Seltenheit geworden.

 

Kolantavogelkäfig

 

Katze

 

Kolantaoldtown

 

Fresh Coconut

 

Thaihund

 

 

Oben seht ihr den vermutlich längsten Hund Südwestthailands. Man kann durch Old Town schlendern, hier und dort was futtern und eine frische Kokosnuss schlürfen und die Zeit vergessen. Letzteres eine Kostbarkeit, die man zu Hause leider schnell wieder vergisst. Aber vielleicht kommt der Flair Old Towns ein bisschen auf den Bildern rüber und auch für euch  steht gerade ein wenig die Zeit still. Am Ende unserer Reise, 1 Tag vor Abflug, hatten wir das große Glück, das thailändische Lichterfest zu erleben. In Old Town gab es eine wunderbare Prozession und ein märchenhaftes Bühnenprogramm. So anmutig ist dieses Volk und so schön. Ein schöner Abschluss war das!

 

Fest1

 

 

Fest5

 

 

Fest3

 

 

Fest6

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Thailand: Heilige Pimmel und James Bond

Was haben James Bond und heilige Pimmel gemeinsam? Und was hat das Ganze mit Thailand zu tun? Hä? Na? Beides findet man auf der Halbinsel Krabi, und noch genauer, am weltberühmten Raleigh Beach. Dort stehen zum Einen diese berühmten Felsen, um die herum James Bond seinerzeit mit dem Speedboot den Bösewicht jagte und es gibt dort einen beachtlichen Pimmelkult. Und der hat, im Gegensatz zu Phuket, gar nichts mit Puff zu tun, nein, vielmehr mit einem richtigen, religiösen Kult. Aber dazu später. Und natürlich ist Raleigh Beach der Strand. Ich meine der Strand! Und zwar der, an dem Leo di Caprio, als er noch jung, schlank und schön war, das Abenteuer seines Lebens erlebte.

Aus den Reiseunterlagen wussten wir, dass es dort keine Anlegestelle gibt und dass man samt Gepäck aus dem Boot einfach ins Wasser steigt und dann an den Strand watet. Mein Mann glaubte es mir nicht und machte dann große Augen. Ein Spaß ist das, muss man mal gemacht haben. Hat ganz schön was von Abenteuer!

 

Ralehreise1

 

 

Ralehreise2

 

 

Ralehreise3

 

 

Raleigh Beach ist leider auch sehr, sehr überfüllt, aber insgesamt ein cooler Ort, ein Paradies für junge Rucksackreisende und Individualreisende und ein Eldorado für Felskletterer. Sehr lustig, wie die überall in den Felswänden hängen.

 

Ralehklettern

 

 

Tagsüber kann man bis 12 Uhr wunderbar ruhig am Traumstrand liegen und abends in einer entspannten Strandbar Cocktails schlürfen. Wieso nur bis 12 Uhr? Weil dann von Phuket die Speedboote kommen und unter großem Getöse tonnenweise Russen und Japaner entladen, die dann bis 16 Uhr über dein Badetuch latschen.

 

Raleh5

 

 

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Raleh8

 

 

Es gibt dort unglaubliche Felsformationen, ich habe so etwas noch nirgendwo gesehen. Absolut beeindruckend.

 

Raleh4

 

 

Und nun zu dem Pimmelkult, auf den ihr sicher schon die ganze Zeit wartet. Ich will das jetzt nicht ausufernd erklären. Aber es gibt in verschiedenen Religionen einen ausgeprägten Kult um männliche und weibliche Gottheiten, symbolisiert durch deren Geschlechtsteile. Im asiatischen Raum nennt man den Kult um das männliche Dingsbums unter anderem auch lingam. Wenn man auf dem Weg zum Strand unten abgebildete Schleifchen um Steine sieht, ist man zunächst irritiert und ahnungslos.

Ralehschrein2

 

 

Ralehschrein3

 

 

Und dann geht man weiter und plötzlich steht man vor einem Schrein, der so aussieht:

 

Ralehschrein1

 

 

Sehr spaßig ist das, wirklich. Für mich, als studierte Religionshistorikerin, war das ein Fest und hier eine Auswahl der Fotos dieses beeindruckenden Zeugnisses menschlichen Glaubens:

 

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Was wohl die Nachbarn sagen würden, wenn man so etwas im heimischen Vorgarten hätte?

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Thailand: Vom Puff ins Paradies

Kennt ihr Phuket? Schon mal davon gehört? Phuket ist einfach ein großes Puff, ich kann es nicht anders sagen. Will man auf die wunderschönen Inseln im Südwesten Thailands, dann führt der Weg dahin aber leider in der Regel über Phuket und den Fährenhafen. So flogen auch wir, nachdem wir von Ayutthaya mit dem Zug nach Bangkok fuhren, von Bangkok aus runter nach Phuket. Apropos Zug. Zugfahren in Thailand ist ein Abenteuer. Wunderbar. Es erinnerte mich so sehr an meine Studentenzeit, als ich 2 x hintereinander mit dem Rucksack durch Südostasien reiste. Das lag vielleicht auch daran, dass wir auch diesmal mit dem Rucksack unterwegs waren, meines Erachtens das praktischste Gepäckstück, wenn man dort unterwegs ist. Auch wenn man dem Studentenalter längst entwachsen ist.

 

Zug1

 

Zug2

 

 

Wir waren einigermaßen stolz, als wir es völlig eigenständig mit Zug und Flieger bis nach Phuket schafften und saßen noch am gleichen Spätnachmittag im Minibus, auf dem Weg ins Hotel. Und in dem saßen wir auch noch 3 Stunden später. In Phuket war nämlich Rushhour und unser Hotel lag am vom Flughafen weit entferntesten Punkt. Schicksalsergeben schauten wir aus dem Minibusfenster auf die rasch einsetzende Dämmerung. Mit der Dunkelheit tauchten jenseits des Busfenstern recht dubiose Gestalten auf der Straße auf. So die Marke, alt und abgehalftert, recht oft in einheimischer Begleitung, wenn ihr versteht. Überall sprangen die Leuchtreklamen an und bald hatte man das Gefühl, man sei irgendwo in Las Vegas gelandet. Blinkblink von allen Seiten. Als wir schließlich leicht entnervt in unserem, zugegebenermaßen schicken und sehr schönem, Hotel landeten, fragte uns die Empfangsdame leicht misstrauisch,  was wir denn suchen. Als wir unsere Buchung rauskramten, glätteten sich ihre Gesichtszüge, offenbar war man dort keine Rucksacktouristen jenseits der 40 gewohnt.

Wir duschten uns rasch und machten uns auf den Weg in ein Restaurant, dass uns empfohlen wurde. Das Lokal war wirklich toll. Das Problem war nur der Weg hin und wieder zurück. Ich muss euch ganz ehrlich sagen: Das, was man in Phuket so auf der Straße sieht, das will man nicht sehen. Weder in Phuket, noch zu Hause, noch sonstwo auf dem Planeten. Nichtmal auf dem Mond. Einfach gar nicht. Ich sag nur: Männer: Alt, fett, ausgeleierte Shorts, offenes Hemd über Schmierbauch, Saufnase, Stroh-Cowboyhut, Adidaslatschen, Fahne. Gerne in Begleitung von Thaimädchen, die aussehen, als hätten sie noch die Schultasche auf dem Rücken. Oder in Begleitung der heimischen Erna. Diese auch alt und fett, auch in Shorts und Latschen, statt Hemd aber überwiegend, unterhemdartige T-Shirts mit darin wackelnden Hängemöpsen. So, das ist jetzt ziemlich drastisch und gar nicht nett, ich bin mir dessen bewusst, aber über manche Dinge muss man einfach nicht herumreden. Phuket ist grauenhaft. Die Menschen dort auch. Punkt.

Sehr erleichtert verließen wir Phuket am nächsten Morgen mit der Fähre Richtung Ko Pi Pi. Ko Pi Pi ist eins der thailändischen Inselparadiese. Die Insel wurde von der Tsunamikatastrophe hart erwischt, man spürt es noch, überall wird neu gebaut, aber Ko Pi Pi ist immer noch sehr schön. Wunderbare Buchten und Strände, wie aus dem Katalog, ein echter Traum.

 

Kopipi1

 

 

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Wir hatten Glück, denn auf uns wartete eine wunderschöne Unterkunft und wir sahen dies als Entschädigung für Phuket. 3 Tage lang ließen wir die Seele baumeln, aßen abends mit den nackten Füßen im Sand am Strand, tranken ordentlich Cocktails und sahen von unserer Bungalowterrasse dem Sonnenuntergang zu.

 

Kopipi2

 

 

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Kopipi3

 

 

Am zweiten Tag unternahmen wir einen Longboat-Ausflug zu den umliegenden Inseln und Stränden und schnorchelten zwischen tropischen Fischen herum. Apropos Fische. Diese konnte man am Strand direkt aus der Hand füttern, ein bunter, hübscher Bettelfischhaufen.

 

Kopipistrandfische

 

 

Wir sahen an dem Tag ein paar wunderschöne Buchten und Strände.

 

Kopipistrand

 

 

Kopipistrand1

 

 

Kopipistrandfelsen

 

 

Alleine hat man die Strände nie, leider. Ich hatte zuweilen das Gefühl, dass die gesamte japanische Bevölkerung zeitgleich mit uns Urlaub auf Thailand machte 😉

 

Japaner1

 

 

Aber Ko Pi Pi ist ein schönes Plätzchen zum Verweilen, die Menschen sind easy going und entspannt und die Cocktails sind gigantisch lecker, mjammo!

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Thailand: Von Geistern und Dämonen

Und da ich immer noch ein Zeitfenster offen habe, schnell noch einer hinterher. Wir besichtigten nämlich auch die wunderbaren Wasserfälle von Erawan. Auf dem Weg dorthin dachte ich zuerst „Hmmm, sicher wieder so ne popelige Wasserfälle, die aufgebauscht werden„. Als wir dort ankamen, wurde ich allerdings eines Besseren belehrt. Die Wasserfälle sind tatsächlich wunderschön. Sie bestehen aus verschiedenen Ebenen, die man erwandern muss und auf der einen oder anderen Ebene kann man baden. Wunderbar ist das. So wunderbar, dass es mich auch nicht störte, die türkisfarbenen Wasserbecken mit meinen auf der Reise heiß geliebten Japaner und Russen zu teilen (Hunderte davon natürlich auch hier). Und dass ich mit Flip Flops an den Füßen nicht ausreichend ausgerüstet war und mir ein Hämatom in die Fußsohle lief, das auch nach 2 Wochen noch wehtat. Aber seht selbst, das war es doch wert, oder?

 

Erawan2

 

 

Erawan3

 

 

In einem der Becken, in dem man baden konnte, gab es kleine Fische, die einem die Hautschuppen von den Füßen, Beinen und Fingern knabbern. Sehr gewöhnungsbedürftig, und bei mir löste es fast eine Welle der Hysterie aus. Der Brechreiz, der beim Anblick von fetten Touris, die im Becken saßen und sich von Kopf bis Fuß abknabbern ließen, war Gott-sei-Dank stärker, und ich wurde nicht hysterisch.

Hab ich euch schon von den thailändischen Geistern erzählt? Nicht? Thailänder haben einen sehr ausgeprägten Geisterglauben. Natürlich glauben sie auch an Buddha und verehren ihn in den unzähligen Tempeln und Schreinen allerorts, aber präsenter und wichtiger sind die Geister. Es gibt sie überall und sie müssen stets bei Laune gehalten werden, damit sie kein Unheil anrichten. Sie sind nämlich sauböse und können einem ganz schön viel Unglück bringen, wenn man sie nicht gebührend ehrt und pflegt und hegt.

So auch hier, bei den Wasserfällen:

 

 

Erawan1

 

 

Typisch in Thailand sind übrigens die Geisterhäuser. Wenn in Thailand etwa ein Haus gebaut wird, muss für die dort ansässigen Geistern ein spezielles Geisterhaus gebaut werden, in den die Geister umziehen können. Herrlich anzusehen. Die Geisterhäuser sind regelrechte Puppenstuben mit Geisterpüppchen, Haustieren und Möbeln, täglich gibt es Nahrung und Wasser, und wehe, der Schatten des neu errichteten Hauses fällt auf das Geisterhaus: Da kannste dann einpacken, Alter, aber richtig! Der Geisterhaus-Puppen-Markt ist ein florierendes Geschäft in Thailand. So sehen sie aus:

 

Geisterhaus1

 

 

Geisterhaus2

 

 

Ist eigentlich saupraktisch, das mit den Geisterhäusern. Kannst du den ganzen negativen Scheiß reinpacken, täglich schön was zum Futtern und Trinken reinstellen und gut ist. Haste deine Ruhe dann 😉 Wenn die Dinger nicht so unhandlich wären, ich hätte eins mitgebracht!

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Thailand: Ayutthaya

Juhuu, endlich mal ein Zeitfenster zum Bloggen *freu*

Die 3 Wochen Thailand im November sind schon wieder fast 4 Wochen her, aber die Erinnerungen sind noch frisch. Wir hatten die Reise aus verschiedenen Bausteinen zusammengestellt. Bangkok, River Kwai, Ayutthaya, Phuket, Ko Pi Pi, Krabi und Ko Lanta. Unsere nächste Etappe nach River Kwai war Ayutthaya. Ayutthaya, sagenumwobenes Reich Siam, das von 1351 bis 1767 eine Weltmacht war, und bis in die heutige Zeit löst der Klang des Namens Gedanken an ein exotisches Reich voller Juwelen, Bauten und schöner Menschen aus. Wer mehr über Ayutthaya lesen will, findet es hier.

Heute ist Ayutthaya eine typische, moderne, thailändische Stadt mittlerer Größe, ein bisschen gesichtslos, und gäbe es die Zeugnisse alter Macht und Pracht nicht, würde sich wohl kaum einer dorthin verirren. Die Ruinen von Ayutthaya locken das ganze Jahr über unzählige Reisende aus aller Welt an, auf einer Thailand-Rundreise ist Ayutthaya ein Muss. Uns hat es, offen gesagt, nicht so sehr beeindruckt, was aber sicher daran lag, dass wir im Jahr zuvor 3 Wochen lang durch Rajasthan reisten und dort einige der schönsten Baudenkmäler der Geschichte bewundern durften. Vermutlich haute uns Ayutthaya deswegen nicht vom Sockel, dennoch habe ich ein paar wunderschöne Bilder gemacht, die darauf hindeuten, wie prächtig Ayutthaya einst gewesen sein muss. Die Fotots möchte ich euch auf keinen Fall vorenthalten:

 

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Weihnachtsjoschi

ihr lieben, ich bin im trubel und das kam so: ihr erinnert euch an meine aufregung im oktober dieses jahres? dass wir angespannt darauf warteten, den zuschlag für unser traumhaus zu bekommen? und das hin und her mit kayra, unserem türkischen straßenhund, für den sich keine flugpaten finden ließen?

die gute fee hatte nachsicht mit uns und just ende vergangener woche, nach viel gerödel und gebibbere im vorfeld, löste sich der knoten. am freitag haben wir den kaufvertrag unterschrieben und am gleichen tag erhielt ich abends die nachricht, dass kayra endlich kommt. wir holen sie morgen am flughafen ab. ja, ist das der wahnsinn???????????? bin ganz gaga und aus dem häuschen. und ich weiß, dass ihr jetzt auch aus dem häuschen und aufgeregt seid 🙂

außerdem hatte ich 5.000.000 dinge zu erledigen, der job lief auf hochtouren, so kam ich gar nicht recht dazu, meinen reisebericht fortzuführen. aber ich habe ab dem wochenende 11 tage frei und dann geht es hier weiter mit thailand. und natürlich gibt es gleich am wochenende ein foto und bericht von der hundeankunft.

und der joschi? was meint er zu dem ganzen? er ahnt noch nichts vom familienzuwachs und ist gänzlich im weihnachtsfieber. frohe weihnachten euch allen 🙂

 

Weihnachtsjoschi

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Thailand: Die Todeseisenbahn und die schlechteste Performance der Welt

Die zweite Etappe unserer Thailandreise war ein großes Abenteuer. Sie brachte uns mit der berühmten Todeseisenbahn über die Brücke am Kwai in den Dschungel. Das soll nun nicht bedeuten, dass es sich um eine Horror-Eisenbahnfahrt handelte,  nein, die Bahn heißt tatsächlich Todeseisenbahn und wurde im Zweiten Weltkrieg von den Japanischen Besatzern von Thailand bis nach Burma gebaut. Wer mehr darüber erfahren will, kann das gerne hier nachlesen. Sie heißt Todeseisenbahn, da sie in nur 17 Monaten unter schwersten Bedingungen von Kriegsgefangenen gebaut wurde. Bei dem Bau starben über 100.000 Menschen. Ein schreckliches Kriegskapitel, bei dem sich die Japaner nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. Umso mehr wunderte es uns, dass sich die unzähligen japanischen Touristen, die mit uns im Zug saßen, benahmen wie die Hottentotten. So gab es eine große, sehr angetrunkene Reisetruppe, die gröhlend durch den Zug zog und junge Rucksacktouristen mit den Worten anpöbelte: „Beautiful, beautiful, fuck fuck!“ begleitet von den entsprechenden Gesten. Wahlweise versuchten sie über unsere Köpfe hinweg mit gefühlten Millionen von Handykameras aus dem Fenster heraus zu fotografieren und fielen dabei auf uns. Bäh. Ich war kurz vor Schlägerei, besann mich aber noch rechtzeitig der japanischen Greueltaten im Krieg und beließ es bei Todesblicken in ihre Richtung.

 

 

Burmabahn1

Burmabahn3

Burmabahn4

BrückeKwai

Burmabahn2

 

 

Die Fahrt war sehr beeindruckend, und man denkt viel nach, über Kriege, über Menschen, über Macht und welcher Grausamkeiten Menschen im Krieg fähig sind. Nachdenklich verließen wir die Bahn und fuhren mit einem Minivan zum Pier, der uns auf dem wilden Dschungelfluss, den ihr hier oben seht, zum nächsten Abenteuer brachte: In unser schwimmendes Dschungelhotel. Die Fahrt mit einem hochgetunten Lomgboat an sich war schon abenteuerlich.

 

Jungle2

 

Je weiter wir flußaufwärts in den Dschungel vordranken, umso mehr kamen Assoziationen mit dem Film Apokalypse Now auf. Fast meinte man, im nächsten Moment den völlig abgefuckten Marlon Brando aus dem Film am Ufer auftauchen zu sehen. Stattdessen tauchte nach der nächsten Flussbiegung unser schwimmendes Dschungelhotel auf.

 

 

Jungle3

Jungle5

Jungle4

 

 

Ein tolles Ding. Alles schwankt und blubbert vor sich hin, es gibt keine Elekrizität, nur Öllampen, ein herrlich wilder romantischer Ort, an dem ich schlief wie eine Tote. Ich glaube, so gut wie dort, habe ich seit Jahren nicht mehr geschlafen. Nur zu gerne würde man ein paar Tage bleiben und gehörig an der Jungle Bar versacken. Mit Unmengen Meckong (Thai-Whiskey) und irgendwelchen schaurigen Dschungelgeschichten zuhören. Apropos schaurig. Am Abend wurden die etwa 30 anwesenden Hotelgäste mit einer folkloristischen Performance überrascht. Oberhalb des Dschungelhotels gibt es eine Siedlung, in der ca. 100 Angehörige der ethnischen Minderheit Mon leben. Viele von ihnen arbeiten in dem Hotel. Und abends bieten sie den Gästen ihren folkloristischen Reichtum an. Versteht mich jetzt nicht falsch. Ich bin studierte Ethnologin, ich weiß so etwas echt zu schätzen und respektiere es aus vollem Herzen. Aber wie in Europa, so gibt es auch in Asien gute und schlechte Künstler. Und die Truppe, die wir an diesem Abend erleben durften, war mit Abstand die schlechteste, die ich jemals in meinem Leben erlebt habe. Jemals. Ich schwör. Die Musiker spielten die für Südostasien übliche Gamelanmusik, die sich, auch wenn sie gut gespielt wird, immer ein bisschen wie Katzenmusik anhört. An diesem Abend wurde sie nicht gut gespielt. Ich weiß nicht, ob die ihre Instrumente nicht gestimmt hatten, egal, es war grauenhaft. Dazu tanzte eine ganz und gar unhomogene Gruppe auf der Bühne herum, jeder in eine andere Richtung. Das Schlimmste aber war der Gesang. Mein lieber Herr Gesangsverein. Wenn man ein Rudel Katzen mit heißem Teer übergießt und dann ihren Schwanz in der Tür einklemmt, ja, der Vergleich hat was. Der Anstand verbot uns, vorzeitig zu gehen, aber als es zu Ende war, flohen wir alle regelrecht an die Junglebar und ertränkten unser Trauma lachend in Alkohol. Aber wie gesagt, ich schlief himmlisch gut unter meinem Moskitonetz und am nächsten Morgen, als ich auf die winzige Terrasse unseres kleinen Zimmers trat, erlebte ich eine wunderbare Überraschung.

 

 

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Thailand: 2 nights in Bangkok

Ich war das letzte Mal in den 80er Jahren in Bangkok, in den Semesterferien, als ich mit meinem damaligen Freund und im darauffolgenden Jahr mit meinen 2 WG-Genossinnen 3 Monate lang kreuz und quer durch Südostasien reiste. Klassisch, mit Rucksack. Das mit den WG-Genossinnen war deshalb, weil die  Vorjahresreise die Beziehung zu meinem Freund nicht überlebt hatte. Sagen wir es mal so: Wir hatten eine grundsätzlich gegensätzliche Einstellung zum Thema Gefahr. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich vielleicht ein anderes Mal erzähle.

Fast 20 Jahre später reiste ich nun mit meinem Mann nach Südostasien, nach Thailand. Mein Mann kannte Thailand noch nicht und wollte dies ändern. Ich war ziemlich gespannt, wie sehr sich Thailand wohl verändert hat, wobei mir klar war, dass es mit Sicherheit nicht mehr das ruhige, gechillte Stückchen Paradies sein würde, das ich in Erinnerung hatte. Ich wusste zum Beispiel, dass Ko Samui, das in den 80ern eine abgelegene, weltvergessene, herrlich ruhige Insel mit ein paar Bambushütten war, irgendwann einen Flughafen bekam und alsbald feiermotivierte Pauschaltouristen aus aller Welt anlockte. Und dass Thailand nach der Tsunamikatastrophe mit Sicherheit einen großen Teil seiner Unschuld verloren hatte.

Tatsächlich hat sich Thailand seit meinem letzten Besuch weitaus mehr verändert, als ich erwartete. Es gibt unendlich mehr Touristen. Als bugetfreundliches Reiseziel ist es nach wie vor von jungen Rucksacktouristen bevölkert, was bei mir sehr, sehr viele Erinnerungen hervorrief. Leider gibt es auch wahre Massen japanischer und russischer Reisegruppen, Pest und Cholera. Wer im Urlaub schon mal unter russischen Pauschaltouristen gelitten hat, kennt japanische Reisegruppen nicht. Aber dazu später. Und es gibt in Thailand Orte, so etwa Phuket, an dem es Invasionen so grauenhafter Gestalten gibt, dass man gar nicht aus dem Hotel raus möchte. So die Fraktion Bierbauch, entblößt zur Schau gestellt, ausgeleierte Boxershorts, Adidasschlappen, weiter oben Saufnase, Stroh-Cowboyhut, Schlägervisage. Meist begleitet vom weiblichen Pendant oder thailändischen Prostituierten, die aussehen, als wären sie 12. Aber: Thailand ist immer noch schön, es gibt sie noch, die sagenhaft schönen Inseln mit Bilderbuchstränden, die perfekten Kokospalmen,  Flüsse, die sich durch den grünen Dschungel schlängeln und Orte, an denen man sich fühlt wie in einer Zeit, als Südostasien noch richtig exotisch war. Aber sie werden weniger, diese Orte, was mich mitunter auch traurig machte.

Umso erstaunter war ich, dass sich Bangkok trotz des enormen Booms, den es seit den 80ern erlebt hat, gar nicht mal so sehr verändert hat. Ich fand mich tatsächlich noch zurecht. Downtown ist natürlich ein völlig neues Downtown, ein unglaublich faszinierendes, architektonisch kreatives Downtown. Aber die Khao San Road, das Mekka der Rucksackreisenden, hat sich kaum verändert, außer, dass nun schätzungsweise 1000 mal so viele Touristen dort sind: irgendwie beruhigend. Wir waren 2 Nächte und 2 Tage in Bangkok, ließen uns treiben, erkundeten es per Longboat vom Wasser aus und staunten. Bangkok ist ein sehr spezieller Ort, der einen in seinen Bann zieht.

 

Bangkok Longboat1

 

 

 

Bangkok Longboat2

 

 

 

Bangkok Longboat3

 

Ganz besonders freute ich mich auf die goldenen Tempel Bangkoks, die mir nach all den Jahren noch prächtiger erschienen, als ich sie in Erinnerung hatte.

 

Bangkok Tempel1

 

 

 

Bangkok Tempel2

 

Bangkok Tempel3

 

 

Man sieht auf Bangkoks Straßen allerlei für uns Kurioses. So etwa tanzende Polizisten, Tuk-Tuk-Konvois (Tuk-Tuk = thailändisches, kleines Dreirad-Taxi), pinkfarbene Taxis und manches mehr.

 

 

 

Bangkok Polizist tanzt

 

Bangkok Tuktuk1

 

Bangkok Taxi

 

 

Eine Welt für sich sind die weltberühmten Märkte dieser Stadt. Es gibt sie überall, sogar auf dem Wasser (Floating Markets). Der für uns spannendste Markt war der nördlich gelegene Railway-Market. Railway deshalb, weil die Händler ihre Waren auf dem Gleis anbieten. Nicht etwa stillgelegt, oh nein, regelmäßig kommt der Zug, und dann kann man beobachten, wie die Händler ihre Waren ruckzuck , zum Teil auf Rollvorrichtungen, vom Gleis runter- und wenn der Zug durch ist, wieder draufschieben. Das ganze scheint nur Sekunden zu dauern. Hm, vermutlich sind es auch nur Sekunden.

 

Bangkok Markt1

Bangkok Markt2

Bangkok Markt3

Bangkok Markt4

Bangkok Markt5

 

 

Am Faszinierendsten ist Bangkok aber nach wie vor bei Nacht. Eine zweite Welt tut sich auf. Bangkok bekommt nachts etwas Glamouröses, Verbotenes, Geheimnisvolles. Man möchte eintauchen in die Nacht und sich darin verlieren. Was sicher auch Viele machen! Wir sind auch ein bisschen eingetaucht und haben uns Downtown ein fantastisches Abendessen in der berühmten Vertigo & Moon Bar des Luxushotels Banyan Tree gegönnt. Ich habe schon viel gesehen, wie ihr wisst, aber das Panorama aus der im 61. Stock gelegenen Moonbar ist absolut einzigartig und überwältigend.

 

Bangkok Night2

Bangkok Night1

 

 

Natürlich musste anschließend noch ein Absacker in der Skybar sein, aber ehrlich, die Moonbar schlägt die Skybar bei Weitem. Schön zu wissen, dass es solche Orte gibt. Möchte ich nochmal hin 😆

 

 

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Zurück aus Thailand

Hallo Welt, bin wieder da. 3 Wochen in Thailand rumgebummelt und vorgestern wieder im winterlichen Deutschland gelandet. Brrrr, wie kalt hier und so dunkel, irgendwie ihhhh, so nach 21 Tagen Licht, Meer, Strand und 30 Grad.  Ich werde die Tage mit meinem Reisebericht starten, heute einfach nur ein Hallihallo und ein ziemlich perfektes Palmenfoto. Bis bald, ich freue mich, wenn ihr mit mir auf Reisen geht 😆

 

Palme1

 

 

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