Erstmal großes Sorry, dass es hier grad so schleppend läuft, hab aber grad turbo viel zu tun. Ich sag nur: neuer Chef (if you know, what I mean) und ein neuer Babyhund in der Familie (meine Eltern). Drum spute ich mich jetzt mal mit dem Reisebericht, damit ich euch bald schon mit den neusten Hundeinfos versorgen kann 🙂
Wo war ich nochmal stehengeblieben? Ach ja 😉 Nachdem ich also erfolgreich den Vulkan Osorno vollgekübelt habe, ging es am nächsten Tag nach Pucon, ins Herz der chilenischen Seenplatte. Pucon ist der Hammer. Man hat tatsächlich das Gefühl, in Tirol angekommen zu sein. So wundert es auch gar nicht, wenn man an Hotels mit dem Namen „Innsbruck“ vorbeifährt. Passt eben. Nicht, dass ich jetzt ein riesengroßer Tirolfan wäre, aber dieses chilenische Tirol, das nehm ich. Mein Mann und ich waren nicht die einzigen in der Gruppe, die mit akuten „Ich-bleib-jetzt-einfach-hier“-Sehnsüchten schwanger gingen. Mal Hand aufs Herz, würde euch doch auch so gehen, oder?
Pucon gibt so viel her. Man kann sich einfach gechillt treiben lassen, am See entlangspazieren, mit dem Schiffchen drauf herumfahren, im Städtchen herumbummeln, in einem der unzähligen Cafés in der Sonne Kuchen futtern oder aber zur verfrühten Happy Hour in einem ganz besonderen Café den stärksten Pisco Sour der Welt trinken und angetüdelt seinen Weg fortsetzen. Sehr nettes Café, muss ich schon sagen. Darüber hinaus ist Pucon ein Adventure-Eldorado, wo man Vulkane besteigen, wilde Pferde reiten oder gar reißende Flüsse im Schlauchboot bezwingen kann. Oder eben dem süßen Nichtstun fröhnen 🙂 Wir hatten in Pucon unseren Tag zur freien Verfügung. Da wir nach unserem, mittlerweile fast schon 2-wöchigem Trekking beachtliche Wanderkilometer in den Waden hatten, lockten uns die zahlreichen Angbeote. Der harte Kern unserer Gruppe machte eine Hardcore-Vulkanbesteigung, ein paar Wenige machten einfach NICHTS und der Rest raufte sich zu einem Water-Rafting zusammen. Sprich: Gatte, ich und 4 weitere Abenteurer.
Ich weiß jetzt eins: Sowas mache ich nicht mehr. Alter Schwede. Da brauchts echt Nerven für. Wir dachten alle, das wär so ein müdes Touri-Rafting. Bisschen Paddeln, 1-2 Stromschnellen, die das Herz höher schlagen lassen und gut ist. Von wegen! Zunächst hatten wir noch gut Lachen, als wir, von Kopf bis Fuß in Neoprenanzüge gehüllt, ein paar einweisende Trockenübungen machten. Vor allem, als mich der Rafting-Guide scharf ins Auge fasste und sagte:“Ok, du da, das Paddel gehört eigentlich aus dem Boot raus!“ Kann doch mal passieren 😉 Ich meine aber gehört zu haben, dass er seiner Kollegin auf spanisch so etwas zuraunte wie: „Idiota…“ oder so. Arsch. Wir lernten, dass wir im Gleichtakt paddeln mussten, vorwärts, rückwärts und auf Kommando ins Bott springen sollten und Köpfe runter. Ohne sich gegenseitig mit dem Paddel die Zähne auszuschlagen. Immer noch lachten wir.
5 Minuten später war es mit dem Lachen vorbei. Wir paddelten nämlich um unser Leben, ich sags euch. Die Stromschnellen waren nicht nur zahlreich, sie waren auch mega gefährlich. Und im tosenden Wasser auch noch spanische Befehle zu befolgen…und im Gleichtakt zu paddeln….fassen wir es mal so zusammen: Wir haben alle überlebt. Und ich geh nie mehr raften.
Aber Spaß hat es dann doch gemacht. Und so kam es, dass am Abend viele Helden zusammen am Tisch saßen: Vulkanbesteiger, Stromschnellenbezwinger und Powershopper. Schön wars!