Beiträge mit dem Schlagwort: Pferdegeschichten

Dick, doof, hässlich war gestern :-)

Bin heute nicht mehr hässlich und doof, nur noch bisschen dick. Weiß auch nicht, was mit mir gestern los war. Ich vermute, irgendsoein Hormondingsbums. Jedenfalls habe ich heute ein gesundes, leckeres Frühstück zu mir genommen und bin mit meinen Hundis in den Reitstall gefahren – im Regen. Würg. Regen war auch den ganzen Tag lang gemeldet. Würg. Als ich im Stall ankam, brach aber überraschenderweise die Wolkendecke auf und offenbarte eine zunächst etwas schüchterne Herbstsonne, die mit der Zeit immer mehr an Selbstvertrauen gewann. Ich stellte mein Pferdemädel auf den Winterpaddock in die Sonne und mistete gut gelaunt zuerst ihre und dann die Nachbarbox aus, da mein Boxnachbar mehr oder weniger eingegipst kam. Der hatte gestern nen echten Scheißtag. Dagegen war mein „dick, doof, hässlich“ nur rosa Ponyhof.

Meine Hundis genossen den Stallvormittag in vollen Zügen: Joschi jagte in allen offenstehenden Boxen Mäuse. Wie immer erfolglos. Er hat aber, was das anbelangt, eine extrem hohe Frustrationsgrenze. Der Weg ist das Ziel 😉 Kayra bespielte zuerst Mailo, dann Bine und anschließend Erna. Und zwar abwechselnd im Misthaufen, im Schlamm und dann im Stroh. Joschi ging ab und an dazwischen und rief das Jungvolk zur Ordnung, woraufhin die drei Jungspunte wie die Orgelpfeifen im Stroh saßen und warteten, bis Caligula wieder zum Mäusejagen verschwand. Den Vogel hat heute aber eindeutig unser Hofhund abgeschossen. Er, ein großer, schwarzer Rüde, der ein wenig wie ein Höllenhund aussieht, ist immer für Überraschungen gut. Versteckt sich gerne mal im Traktor, lässt sich mit seinen 50 Kilo im Schubkarren umherfahren, was man halt so macht. Heute tauchte er plötzlich auf, scheinbar aus dem Nichts und sah aus wie eine übriggebliebene Gestalt aus der Halloweennacht. Wir rekapitulierten, dass er folgende Stationen durchlaufen haben musste: Schlamm, Wasser, Misthaufen, Strohhaufen, Reithalle (Sand). Die Reihenfolge ließ sich nicht mehr feststellen 😛

Nach einer schönen Mittagsrast waren wir, mein lieber Gatte und ich, noch 1 Stunde Nordic Walken, noch immer in der Sonne, ein runder Sonntag, würde ich sagen. Ich hoffe, euer Sonntag war auch schön und ihr startet erholt und heiter in die neue Woche.

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Wanderritt durch die Puszta: Gastfreundschaft und fiese Busfahrer

Auch in Ungarn ist es so, dass die Menschen auf dem Land irgendwie gastfreundlicher sind als in der Großstadt. In der Puszta sind die Menschen sehr herzlich (bis auf die Nationalpark-Trappe-Schutztruppe ;-)). Sie winken einem beim Vorbeireiten zu, freuen sich, und die Autofahrer hupen beim Vorbeifahren spontan und laut. Letzteres war mit wiederholtem Fast-vom-Pferd-fallen verbunden 😉 In unserem Dorfgasthof waren sie besonders nett. Wir wurden essensmäßig so verwöhnt, dass sogar die elastische Reithose eng wurde. An einem Abend hatte der Rotwein Kork. Als wir Arpad baten, dies dem Wirt zu sagen, gab es eine große Sache deswegen. Zuerst der Wirt und dann der Rest der Küchenbesatzung kamen einer nach dem andern dazu, probierten den Wein, redeten gefühlte Stunden darüber, gestikulierten und schleppten schließlich mehrere Weinflaschen zur Probe an. Ein Mordsspektakel. Generell fiel mir in Ungarn auf, dass Ungarn sehr redselig sind. Sehr sehr redselig. Jedes kleine Ding wird wortreich und ausgiebig durchdiskutiert. Wenn man nichts versteht, steht man fassungslos daneben und fragt sich, was es da so viel zu reden gibt. Fragten wir Arpad, erhielten wir erstaunliche Antworten: „Der Mann wollte wissen, wie viel Uhr es ist.“ 

Kein Wunder, dass die Menschen auf dem Land so freundlich sind, es ist ja auch so schön dort 🙂

 

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In der Großstand Budapest hingegen sind die Menschen auffallend unfreundlich. Warum auch immer. Jedenfalls wurde ich in einem dieser Hop on Hop off Busse das erste mal im Leben von einem Busfahrer als Idiot beschimpft. Ich saß im Oberdeck des Busses und stützte meine Füße vor mir auf der Ablage ab. Nur so ein bisschen. Plötzlich kam der Busfahrer hochgeschossen, mit einer riesigen Sprühflasche bewaffnet und beschimpfte mich völlig unvorbereitet und sehr laut: „Du Füße Scheibe! Warum du Füße Scheibe? Steht hier Füße Scheibe? Steht hier nix Füße Scheibe!“ Dann folgte eine ungarische Schimpfkanonade und, begleitet von einem mörderischen Blick, das Wort „Idiot!“ Ich war echt fassungslos. Zum Einen hatte ich meine Füße nix an Scheibe gehabt und zum Andern, weil ich in einem öffentlichen Verkehrsmittel noch nie als Idiot beschimpft wurde. Spontan wollte ich ihn hauen, mich mit ihm zeternd durch den Bus rollen, da mich meine Mädels aber am Ärmel festhielten und meinten, sie hätten null Bock aus dem Bus zu fliegen, begnügte ich mich mit einem ebenso verächtlichen: „Du total komplett blöder Idiot. Scheiße Eier von Trappe!“ Aber wie gesagt, auf dem Land sind sie nett, die Ungarn.

Tja, ansonsten bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich eine traumhaft schöne Woche hatte, einmal mehr froh war, eine Reiterin zu sein und die Puszta auf dem Pferderücken erkunden zu dürfen und einmal mehr feststellte: Mädels unter sich haben ganz schön viel Spaß 😉

 

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Bye-bye Ungarn, bis zum nächsten Mal! Mein Reisebericht ist hier zu Ende. Wenn es euch gefallen hat, dürft ihr euch schon auf meinen nächsten Reisebericht freuen, denn Mitte November geht es für 3 Wochen nach Chile 🙂

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Wanderritt durch die Puszta: Zauber der Puszta

War einer von euch schon mal in Ungarn? Ungarisch gehört zu einer der unlernbaren Sprachen dieser Welt. Etwa so wie finnisch und tibetisch. So wundert es nicht, dass die Sprachen verwandt sind (soweit ich jedenfalls weiß). Ungarisch versteht man einfach gar nicht. Null. Nada. Nix. Sogar das Wort nein heißt igen (oder so). Ich gelte gemeinhin als sprachbegabt, lerne Sprachen schnell, aber bei ungarisch versagt mein Sprachlernzentrum komplett. Ich bin halbe Ungarin *flüster*, habe die Sprache aber leider nie gelernt. Ich habe mich wirklich bemüht, in dieser Woche etwas zu lernen, aber das einzige Wort, dass mir am Ende hängengeblieben ist, ist mocucz, was soviel bedeutet wie Eichhörnchen. Was sich übrigens als sehr wertvolles Wort erwies, wie ich beim Besuch eines Budapester Weinkellers erfuhr. Ich wollte mit meiner Freundin eine kleine Weinprobe machen, soff mich mit dem Weinkellerbesitzer mächtig fest, und da weder englisch, noch deutsch als gemeinsame Kommunikationsebene möglich war, stießen wir einfach an (sehr oft) und sagten mokucz! Übrigens hieß ich auch mocucz, kam aus mocucz, war mit mocucz verheiratet und meine Kinder und Hunde hießen auch alle mocucz. Ein sehr lustiger Abend war das 🙂

Arpad, unser Reitführer, sprach recht gut deutsch. Es machte großen Spaß, ihm zuzuhören. Er erinnerte mich in gewisser Weise an meinen Vater. Wie er teilte Arpad Menschen in 2 Kategorien ein. Kategorie 1: Freund. Kategorie 2: Total blöder Idiot (kein Freund). Steigerung: Komplett total blöder Idiot. Unvergesslich bleibt auch Arpads emotionale Darlegung, warum man in einem bestimmten Nationalpark nicht galoppieren darf. Hier eine kurze Zusammenfassung: In dem Park gibt es einen Vogel. So wie ein Truthahn. Mit bunten Federn. Genannt Trappe. Diese Trappe legt kreuz und quer, einfach überall, Eier. Und deshalb darf man dort nicht galoppieren. Oder, um es in Arpads Worten zu sagen: „Alles nur wegen Scheiße Eier von Trappe!“ Dieser Ausruf gefiel uns übrigens so gut, dass wir in prekären Situationen seitdem alle 4 sagen: „Scheiße Eier von Trappe!“  Beim Einparken die Mauer mitgenommen? „Scheiße Eier von Trappe!“  Vergessen, Klohpapier zu kaufen? Scheiße Eier von Trappe!“ Entsprechend sind alle möglichen Leute, die einem auf den Sack gehen, jetzt total blöde Idioten. Macht Spaß 🙂

Im Übrigen haben wir in den 5 Tagen nicht eine einzige Trappe gesehen und vermuten, dass es gar keine gibt und die Trappe Teil einer ungarischen Verschwörungstheorie ist. Jawoll.

Hab ich jetzt ganz das Reiten vergessen. Geritten sind wir nämlich sehr viel, durch die Puszta, fast 220 km. Ich war total begeistert, wie vielseitig und abwechslungsreich die Puszta ist. Ich dachte immer, Puszta ist Puszta. Von wegen. Jeden Tag entdeckte ich die Puszta aufs Neue und kam aus dem Staunen nicht raus. Seht selbst. Puszta ist nicht = Puszta.

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Auf dem letzten Bild sieht man den Silberbaum. Ich weiß nicht, wie er richtig heißt, ich nenne ihn Silberbaum. Der baum hat grüne Blätter auf der einen Seite, und silberne auf der anderen Seite. Wenn der Wind hindurchrauscht, und das tut er in der Puszta ziemlich oft, zeigt der Baum seine Silberseite und kann es kaum fassen, wie unglaublich schön das ist. Arpas machte uns die Nase lang, dass die Puszta Ende April, Anfang Mai blüht und wir unbedingt wiederkommen müssen. Tja, das werde ich dann wohl tun müssen *seufz* Kommt ihr mit?

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Wanderritt durch die Puszta: von Kuschelhühnern und anderem Getier

Leute, war das schön! 200 km durch die Weite der ungarischen Puszta, das blaue Himmelszelt über dem Kopf, das Rauschen des Windes in den silbernen Birken in den Ohren und ein unbändiges Gefühl von Freiheit. Unterm Po ein Bündel ungarische Vollblut-Energie und abends die wunderbare, ungarische Küche auf dem Teller, nebst äußerst schmackhaftem Rotwein und der obligatorischen Palinka (Obstbrand).

Ungarn war mein mittlerweile 3. Wanderritt dieser Art. Ihr erinnert euch an meinen Bericht aus Polen 2010? 2012 folgte Irland und jetzt Ungarn. Der nächste Wanderritt für nächstes Jahr ist übrigens schon unter Dach und Fach: Andalusien. Das wird ein Abenteuer, denn wir fahren zu viert, und ich nehme die Mama mit, Mama Amazone 😉

Auch dieses Jahr waren wir zu viert unterwegs: meine liebe Freundin Tara, die auch die anderen Wanderritte dabei war und 2 tolle Schweizer Mädels, die wir letztes Jahr beim Irland-Wanderritt kennengelernt haben und die spontan mitkamen.

Als wir auf dem Hof, einem kleinen, einfachen, immens gemütlichen Reiterhof, mitten in der Puszta, ankamen, waren die durch Nebel bedingten, fast schon absurden Reiseschwierigkeiten (12 Stunden in diversen Fliegern auf Umwegen) schnell vergessen. Frohgemut saßen wir bei einem wunderbar süffigem Bier am Reitstall und stießen aufs Wiedersehen an!

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Arpads Reiterhof ist ein kleines Paradies. Er lebt dort mit seiner Frau und einer ansehnlichen Schar von Tieren. Die alle zahm und sehr menschenbezogen sind: 3 Hunde, diverse Katzen, Hühner und Pferde. Arpi und seine Frau sind außergewöhnlich tierlieb, so gibt es z. Bsp. einen Findlingshund und ein Huhn, das wegen seines krummen Schnabels gefüttert werden muss und mehrmals täglich zum Futter „getragen“ wird. Hund und Huhn sind best friends. Man hat das Gefühl, dass einem alle Tiere hinterherlaufen und ihre Freundschaft anbieten. Geht man morgens aus der Zimmertür wartet schon der Findlingshund und sein Freund, das Huhn, und begrüßen einen. Kaum setzt man sich, hat man mindestens 1 Katze auf dem Schoß, diverse Hunde zu Füßen und die Pferde strecken einem aus der Koppel sehnsuchtsvoll die Köpfe entgegen. Ein Paradies für Tierfreunde.

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Dass das Huhn am Ende nicht heimlich in meiner Reisetasche war, grenzt an ein Wunder 🙂 Arpad und seine Frau sind 2 ungemein liebenswerte Menschen, die es im Handumdrehen schaffen, dass man sich wie zu Hause fühlt und kurz davor ist, im Pyjama durch die Gegend zu laufen. Morgens gibt es ein rustikales, ungarisches Frühstück, mittags einen deftigen Mittagssnack und abends kommt man im benachbarten Gasthaus in den Genuss original ungarischer Küche vom Feinsten. Das Ganze umrahmt von süffigem Rotwein, Palinka und zufriedenen Gesprächen. Kein Wunder, dass man abends zu früher Stunde satt und müde ins Bett fällt. Und träumt! So wenig ich zu Hause träume, so viel und lebhaft träumte ich dort. Die irrsten, wirrsten Dinge. Es ging uns allen so und morgens beim Frühstück erzählten wir uns lachend unsere nächtlichen Abenteuer.

Am nächsten Morgen startete das Abenteuer dann richtig und wir machten uns auf den Weg. 200 km durch die Puszta lagen vor uns.

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Kleine Foto-Love-Story

Joschi ist nun schon 11. Ein stattliches Hundealter. Als waschechter Tibet Terrier hat er aber Chancen, ein Methusalem zu werden, denn Tibet Terrier werden gerne auch mal 18. Und Joschi wird 100. Weil ohne Joschi, das geht gar nicht. Einfach nicht dran denken *wegzauber*. Ab und an hat Joschi seine Einbrüche und will nicht spazieren gehen, nicht mit ausreiten, einfach nur vollgefressen unterm Tisch liegen und alles wegknurren, das ihn in irgendeiner Art beanspruchen will. Meist aber ist er fit wie ein Turnschuh.

Kayra, unser 14 Monate alter Türkei-Import bringt ihn auf Trab. Ok, manchmal nervt sie ihn. Einfach nur, weil es sie gibt. Aber Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft, und Joschi ist ein sehr ehrgeiziger Hund. Der Kayra mittlerweile heiß und innig liebt. So grauenhaft er den Neuzugang am Anfang auch fand, so sehr liebt er ihn mittlerweile. Ein Arsch und eine Backe die beiden.

 

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Das absolute Highlight ist nach wie vor der gemeinsame Ausritt mit Lola, meiner mittlerweile auch schon 20-jährigen Stute. Die immer noch flott unterwegs ist. Joschi geht nicht mehr jeden Ausritt mit, ab und an bleibt er neuerdings im Stall und wartet auf uns. Mit hochgerecktem Kopf und gespitzten Ohren sitzt er am Auto und schaut in die Ferne. Wartet. Gestern kam er mit. Kayra freute das sehr. Sie, die in den letzten Monaten eine tolle Kondition aufgebaut hat, fühlt sich ohne Joschi immer ein bisschen verloren. Und ob ihr es glaubt oder nicht, Lola weiß ganz genau, ob nur 1 Hund oder beide Hunde dabei sind. Bleibt einer zurück, wird gewartet, der Hals nach hinten verrenkt, ich denke sie ist ein Hütepferd 😉 Gestern marschierte Joschi motiviert mit, galoppierte  im Trab und Galopp munter mit, das eine oder andere Mal sogar vorneweg.

 

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Wir wurden durch prachtvolle Spätsommer-Ausblicke belohnt.

 

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Es sind dies die Momente, in denen mein Herz vor lauter Glück schier überfließt. Gibt nichts Schöneres. Auf dem Pferderücken, meine 2 Hundis um mich, vor den Augen schöne Ausblicke. Dann ist alles gut.

Joschi ließ es sich nicht nehmen, als 1. im Reitstall einzulaufen, stolz wie Caesar. Er liebt das. Kayra sieht das gelassen, trabt entspannt hinterher und lässt ihm den Ruhm. Und so sehen müde und zufriedene Hunde nach dem Ausritt aus:

 

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Kleine Sommergeschichten

Auf dem Weg zur Arbeit heute Morgen kam mir ein hübsches, junges Blondi, im offenen Mini aus der Einbahnstraße entgegen. Aus der falschen Richtung. Erschrocken bremste ich und machte ihr mit der Hand ein (freundliches) Zeichen, sie möge bitte wenden und die Straße in die richtige Richtung weiterfahren.

Genervtes Augenrollen, putiges Schnutengesicht.

*grins*

Na, wie gehts euch? Genießt ihr den Sommer? Ich hoffe es doch sehr. Bei mir ist alles paletti, hab viel um die Ohren, die Zeit düst nur so dahin. Viele Projekte im Büro, Familie, meine lieben Tiere, das neue Haus und der neue, deutlich größere Garten mit beachtlicher Rasenfläche, die gemäht, und neuen Blumenstauden, die gegossen werden wollen. Gatte hat einen Rasenmähroboter gekauft, der die Woche installiert wird. Bis Ende des Jahres *grins*. Große Erleichterung. Ich freue mich schon auf die Reaktion unserer Hunde. Und erinnere mich noch an ihre Gewöhnungsphase an den neuen Steinbuddha, den wir vor einigen Jahren im Garten aufgestellt haben. Für Joschi war er längere Zeit der Staatsfeind Nr. 1, der schließlich in unbemerkten Momenten markiert wurde. Kayra lernte ihn ja erst kürzlich kennen, verbellte ihn zunächst erfolglos, versucht ihn jetzt aber heimlich auszubuddeln. Auch an den Rasensprenger gewöhnen sich die Hunde langsam. D.h. Joschi rast mittlerweile, von Eifersucht und Machtstreben getrieben, mittenhindurch, wenn man ihm ein Bällchen wirft. Kayra hingegen, die eine etwas längere Leitung hat als Joschi, spazierte vorgestern mitten hinein, stand ein Weilchen im Sprühregen herum und wunderte sich sichtlich, wo das Wasser herkam. Seitdem liegt sie misstrauisch auf der Terrasse und beobachtet die Wiese.

Hab ich euch erzählt, dass Kayra mittlerweile ein richtig guter Reitbegleithund geworden ist? Sie macht das toll, versucht Lola nicht mehr zu jagen und durch Überraschungsangriffe seitlich aus dem Busch zu erschrecken (und mich in die Büsche zu befördern). Das Joschilien, dass jüngst längere Zeit schwächelte und nicht mehr mit ausreiten wollte, hat einen neuen Schub und geht wieder mit. Erst kürzlich hat er uns stolzen Hauptes angeführt. Okay, ich bin extra langsam geritten. Ein anderes Mal beschloss ich, eine allseits bekannte Galoppstrecke aus Rücksicht auf Joschi im Schritt zu gehen. Woraufhin uns Joschi wie ein Torpedo überholte und sich auffordernd nach uns umdrehte. So nach dem Motto: „Wird hier heute nicht mehr galoppiert, oder was?“ Es ist entzückend mit meinen Vierbeinern. So absolvieren wir derzeit ein Gruppenduschen. Wegen der großen Hitze duschen wir jetzt alle gegen Abend unsere verschwitzen Pferde ab. Sie genießen es sichtlich, den kalten Strahl der Schlauchbrause zu spüren und strecken einem wohlig den Kopf entgegen. Während die Pferde gebraust werden, lungert eine stattliche Anzahl eifersüchtiger Hunde drum herum und will ebenfalls abgebraust werden. Im wahren Leben, ohne Pferd, würden sie das nie tun. Die Konkurrenz machts. So tappe ich neuerdings mit einem feucht glänzenden Pferd und zwei tropfnassen Hunden zur Box zurück *knuddel*. Ihr lieben, ich wünsche euch einen wunderschönen Tag, macht es gut, bis bald, eure Katerwolf

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Joschis Geschichte

Hab ich euch die überhaupt schon erzählt? Nein? Na, dann wird es aber Zeit.

Joschi, unser kleiner, Verzeihung: mittelgroßer, schwarzer Tibet Terrier, kam im April 2004 zu uns. Wir fanden ihn in einem Tierheim, wo er angeblich wegen spontaner Obdachlosigkeit seiner Vorbesitzer gelandet war. Eigentlich war ich mit meiner völlig verzweifelten Freundin Ulla, deren kleiner Hund unters Auto gelaufen war,  ins Tierheim gefahren, um einen neuen Hund für sie zu suchen. Eigentlich wollte ich gar keinen Hund. Aber dann stand ich im Tierheim und entdeckte ihn, Joschi, der zum damaligen Zeitpunkt noch Floggy hieß und nun in seinem Zwinger  stand und leise und krächzend vor sich hin bellte, da er in seinen 4 Tierheim-Tagen vor lauter Bellen seine Stimme verloren hatte. Da stand er auf seinen wuscheligen, breiten, schwarzen Pfoten hinter dem Gitter, schaute mich durch seine Stirnfransen hindurch an und machte *krächz krächz krächz*.

Am gleichen Tag rief ich meinen Mann an, der damals noch nicht mein Mann sondern mein pendelnder Lebensgefährte war und hörte ihn am Telefon sagen: „Hol ihn gleich, sonst ist er weg.“ Genau das wollte ich hören. Ich schnappte mir also meinen damals 12-jährigen Sohn, sagte ihm mit verschwörerischem Blick, gleich werde er eine Riesenüberraschung erleben und fuhr los. Meinem Sohn gingen förmlich die Augen über, als er kurze Zeit später völlig ungläubig und überglücklich vor dem Zwinger stand und den krächzenden Hund begutachtete. Ich schickte die beiden auf eine kleine Proberunde in den Wald, um zu schauen, ob Floggy kinderlieb war und sah kurze Zeit später einen euphorischen Jungen samt krächzenden, glücklichen Hund aus dem Waldstück kommen. So kamen wir also zu Floggy, dem laut Tierheimpass etwa 1-jährigem Griffon-Mix, den wir noch auf dem Nachhauseweg in Joschi umtauften und der sich nach dem ersten Tierarztbesuch als reinrassiger, schwarzer Tibet Terrier entpuppte.

Joschi war von Anfang an ein überaus liebenswerter, lustiger, willensstarker und eigensinniger Zeitgenosse, der so viele skurrile Eigenheiten an den Tag legte, dass man Bücher damit füllen könnte. Seine panische Angst vor Stubenfliegen und Mülltüten etwa. Seine verblüffende Sprungkraft. Seine glühende Eifersucht, die ihn im Stall jedesmal zum Pferd mutieren lässt, so dass ich ihn striegeln, Pfoten auskratzen und longieren muss, damit er zufrieden ist. Seine Fähigkeit, sich in dunklen Ecken und auf schwarzen Sofas so perfekt und ausdauernd zu verstecken, dass man nach Stunden verzweifelt, mit Tränen in den Augen glaubt, er sei auf mysteriöse Weise verschwunden. Erst vor ein paar Tagen stürzte mein Mann zu später Stunde panisch ins Schlafzimmer, leuchtete mit seinem Handy herum und sagte immerzu: “ Er ist weg. Ich kann ihn nicht finden. Er ist weg.“ Manchmal findet man ihn und will ihn dann ermorden, manchmal kommt er angewackelt, als sei nichts gewesen und dann will man ihn auch ermorden. Tatsächlich blieb er nur ein einziges Mal verschwunden. Als er einer heißen Hündin nachlief, 2 Hauptverkehrsstraßen überquerte und nachts vom Tierrettungsmobil aufgegriffen und ins Tierheim transportiert wurde. Wo wir ihn am nächsten Tag aus seinem Zwinger abholten, in dem er alleine saß, auf Chihuahua-Größe geschrumpft, da in den angrenzenden Zwingern Kampfhunde saßen, die ihn hungrig anstarrten. Kaum war er aus dem Zwinger, pinkelte er an das Kampfhund-Gitter. Joschi eben. Joschi empfindet unbändige Liebe meinen Eltern gegenüber, die ihn, sobald diese unser Haus betreten, zum Verräter werden lässt, denn er marschiert hocherhobenen Hauptes mit ihnen aus der Haustür und springt ins Auto, ohne uns auch nur eines Blickes zu würdigen. Besuchen wir meine Eltern, versteckt er sich, wenn wir wieder gehen und hofft, dass wir ihn dort vergessen.

 

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Joschi ist ein sehr freundlicher Hund, der seine Liebe aus vollem Herzen denen schenkt, die seiner Liebe würdig sind. So innig, wie er liebt, hasst er auch. Und zwar alle Rüden, die größer sind als er. Und das sind ziemlich viele. Vor allem hasst er Schäferhunde, Dobermänner, große Jagdhunde, große, schwarze Hunde und überhaupt mag er nur Weibchen und kastrierte, kleine, weiße Rüden. Wir kennen im Umkreis von 20 Kilometern alle großen Rüden. Als er zu uns kam, war er so angriffslustig, dass ich 1 Jahr lang mit ihm in die Hundeschule ging, wo er sich nacheinander mit einem Husky, einem Kampfhund, einem Dobermann, einer Dogge und ein paar Jagdhunden anlegte. Er verlor alle Kämpfe. Aus lauter Frust nahm er die kleinen Rüden in der Gruppe ins Visier und bekam schließlich als Erziehungsmaßnahme ein Halsband umgeschnallt, das auf Knopfdruck Wasser unter sein Kinn spritzte. Tja, hab ich schon gesagt, dass Joschi ein überaus intelligenter Hund ist? Innerhalb kürzester Zeit kapierte er: Halsband an, Schnauze halten. Halsband aus, Rampensau raus. Seiner Intelligenz sei auch geschuldet, dass er alle Übungen in der Hundeschule sofort auf der Platte hatte, durch Reifen sprang und Tunnel kletterte und munter Leckerli und Lob kassierte. Nur die Spielrunde nach der Stunde boykotierte er. Wenn alle Hunde ihren Bällchen nachjagten, setze er sich hin, drehte dem Geschehen den Rücken zu und starrte stoisch in den Wald. Manchmal, wenn er „komm“ machen sollte, drehte er mir den Rücken zu und starrte in die andere Richtung. Aber das war nichts im Vergleich zu Max, dem kleinen Jack Russel, der seinem Herrchen beharrlich ans Bein pinkelte, wenn er ein Kommando befolgen sollte;-)

Im Laufe der Jahre, und nach dem einen oder anderen Tierarztbesuch, hat sich Joschi etwas beruhigt, der kleine Rambo, nicht zuletzt durch die Bekanntschaft mit Egon, unserem großen, schwarzen, unkastrierten Stallhofhund, der ihm unmissverständlich gezeigt hat, wo der Hammer hängt. Joschi kann stolz auf 28 Nachkommen zurückblicken, alle gesund und munter, und wer weiß, vielleicht ist nächstes Jahr noch eine Runde angesagt.

Apropos Runde. Ich mach hier mal einen … und erzähle euch das Nächste Mal weiter, hab noch ein bisschen was zu tun heute. Tschüß und bis bald 🙂

 

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2 glückliche Hundis und 1 glückliches Pferd

Für Kayra und Joschi war das heute ein ziemlich perfekter Tag. 3 Stunden auf dem Pferdehof mit allem drum und dran. Wenn man sie so sieht, wie sie Pferdefutter klauen, hoch oben, unerreichbar, auf dem Misthaufen kübelweise Mist fressen, sich im Mist wälzen, im Anschluss im Strohhaufen Mäuse jagen und am Ende dreinschauen wie Unschuldslämmer, könnte man sie eigentlich aus dem Fell hauen. Eigentlich. Im Grunde sind sie aber so goldig in ihrem Glück, dass man dann doch lieber seine Handykamera draufhält und das Glück verewigt – für schlechte Tage 🙂

Joschi klaut Lolas neuen Kräuterleckstein und gibt ihn erst nach zähem Ringen wieder her:

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Stall-Joschi-Leckstein2

Kayra zerlegt in der Zwischenzeit Kleinholz:

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und flüchtet im Anschluss in unerreichbare Höhe auf den Gipfel des Misthaufens, frisst mit dicken Backen Gülle und wälzt sich dann darin. Ich stinke, also bin ich:

Stall-Kayra-Misthaufen

Noch feucht, ab in den Strohhaufen und mit Joschi im Doppelpack Mäuse jagen. Feucht bleibt das Stroh besser im Fell kleben:

Stall-Mäuse

Wenn Frauchen schimpft, hat sich der Unschuldsblick bewährt. Ich, Joschi, böse?

Stall-Joschi

Ich, Kayra, böse?

Stall-Kayra1

Wir beide, böse? Niemals.

Stall-Kayrajoschi

Schau mal lieber nach deinem Pferd, Frauchen. Lola ist sauböse.

Stall-Karlchen

Ne, die Lola ist nie böse. Fast nie. Und kriegt heute ein Extra-Leckerli:

Stall-Karlchen2

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Kleine Foto-Love-Story von Frau Katerwolfs Glück

Ich wollte euch schon immer mal zeigen, in welchem kleinen Paradies ich meine Freizeit verbringe. Also habe ich gestern die Kamera eingesteckt. Ich hatte Glück und erwischte eine Zeit auf dem Hof, als niemand da war, der Hof schlummerte in der Mittagssonne, die Pferde genossen zufrieden die letzten Sonnenstrahlen, alles gut, alles schön. Welch eine Idylle. Man, bin ich froh, dass ich das genießen kann. Es sind dies die Momente, in denen ich denke, was für ein Glück ich habe. Vor 2 Jahren dachte ich, ich überlebe das Jahr nicht und jetzt? Alles gut, alles schön. Ach was sag ich: alles so sehr viel schöner als zuvor 😆

Kommt mal mit, ich zeig euch das! Hier seht ihr einen Teil der Stutenherde, die mittlere Stute, die so schön glänzt, das ist meine Lola.

 

Ein kleiner Blick zum Hof hinunter, die Kühe gehen auf die Weide.

 

Lolas Freundinnen suchen Restäpfel auf dem Boden

 

 

Und hier ist sie, mein Mädchen:

 

 

 

 

Es hat genau 5 Sekunden gedauert, bis der Duft der Bananenleckerli in meiner Jacke zu ihr vorgedrungen war

 

 

Gib sie her!!!

 

 

Ihr wollt wissen, ob ER dabei war? Aber natürlich. Ohne Joschi geht nichts. Er liebt es, mit auf die Koppel zu gehen

 

 

Hält jedoch wenig von Kuschelattacken und weiß genau, wann es Zeit ist, aus dem weg zu gehen

 

 

Es gibt für mich kaum etwas Schöneres, um meine freie zeit zu verbringen. Mein Herz macht dabei jedesmal Freudensprünge.

Hier sind übrigens unsere 2 Neuzugänge auf der Koppel. Zunächst das Aschenputtel, das seit gestern dabei ist und vorläufig gemobbt wird. Legt sich sicher bald, aber im Moment ist sie das nackte Elend auf 4 Beinen

 

 

Und das hier, das ist die Teufelin, die erstmal schön alleine auf der Nachbarkoppel bleibt, das kleine Biest

 

 

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Teufelin

Als wir gestern Abend den Wetterbericht im TV schauten, war auf der Wetterkarte ein schmaler Korridor quer durch Deutschland zu sehen, in dem auch heute noch die Sonne scheint. Ratet mal, wo wir wohnen? Man kann auch Glück haben 🙂

Wir scheinen hier derzeit, bis auf ein paar Tage Dauerregen, die Sonnenkarte gepachtet zu haben. Deshalb war es hier bei mir auch so still die Woche. Habe mich gleich nach der Arbeit in meine Reitklamotten geschmissen, bin in den Stall gedüst, habe mein nicht immer damit einverstandenes Pferd von der sonnigen Graskoppel geholt/geführt/gezogen/gezerrt und bin ein paar Stunden über sonnenbeschienene Felder und durch lichtdurchflutete Wälder geritten. September ist mein Lieblingsmonat, und dieses ganz besondere Licht und das Farbenspiel der Natur sind mir im ganzen Jahr das Beste, was die Natur zu bieten hat.

Der liebe Joschi kam natürlich auch in den Genuss des schönen Wetters. Sei es bei unseren gemeinsamen Ausritten, oder beim Segeln am vergangenen Samstag. Wie schön auch das war! Die meisten Boote sind schon im Winterquartier, und so segelten wir im leichten Septemberwind über den glitzernden See, nur ab und an sahen wir ein anderes Segelboot. Joschi schien sich am Samstag, zum Ende der Saison, endlich mit seinem Segelschicksal abgefunden zu haben und versteckte sich nicht, wie üblich, unter Deck, von wo aus er uns in der Regel finstere Blicke zuwirft, sondern saß und lag zufrieden auf dem Seitenrumpf und ließ sich die Sonne auf den schwarzen Pelz scheinen – und von mir die Ohren kraulen.

Alles friedlich im Hause Katerwolf. Bis auf ein kleines Tierdrama gestern. In Form eines Neuzugangs auf unserer Stutenkoppel. Derzeit stehen dort 4 brave Stuten, eitle Harmonie ohne das übliche Stutengezänk. Gestern kam eine neue. Bildschön. Schwarzweiß, edles Köpfchen, glänzendes Fell. Mir fällt gerade ein: Hat der Teufel nicht auch einen Pferdefuß? Eine Teufelin in Pferdegestalt also. Sie kam auf die Koppel und mischte unsere völlig traumatisierten Mädels in einer Seelenruhe auf, die man durchaus kaltblütig nennen kann. Es gab den Stall üblichen Krach und die Teufelin wurde nebenan verfrachtet. Mal sehen, wie es weitergeht. Noch ist nicht klar, auf welcher Koppel sie unterkommt, denn sie war definitiv für unsere vorgesehen. Ich hätte einen Vorschlag: In der Hölle ist sicher noch ein Platz frei 👿

Macht es gut, ihr lieben, ich wünsche euch einen guten Start in die Woche, macht das Beste draus!

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