gruezi *stimme aus der tiefe*
Warum?
Darum:
Im Hause Katerwolf leben noch alle. Aber ich kann euch sagen: Hier war die letzten 7 Tage ganz schön was los, mein lieber Herr Gesangsverein 🙄 so langsam lichtet sich nun das Chaos und ich muss euch unbedingt erzählen, was hier alles passiert ist. (An alle, die auf meinen Thailandbericht warten: De Zoch kütt schon bald).
Wo war ich stehengeblieben? Beim ersten Zusammentreffen zwischen Kayra und Joschi. Am Freitag war das. Auf Anraten aller Hundekenner fand das erste Treffen an einem neutralen Ort statt, im heimischen Forst um die Ecke. Joschi sah Kayra und verwandelte sich augenblicklich in einen Sexgott. Wer Joschi aus meinen zahlreichen Erzählungen kennt, den wundert es nicht. Jedenfalls stürzte er sich auf sie und fing sofort an, sie wie ein Irrer zu rammeln. Man möge mir das harsche Wort verzeihen, aber anders kann man es nicht beschreiben, was der gute Joschi veranstaltete. Joschi rammelte, junkste und jaulte, was das Zeug hielt. Kayra, mit ihren 7 Monaten noch völlig unschuldig, hielt es für ein lustiges Spiel. Nach etwa 30 Minuten war die hundebegleitende Menschenkolonne (Gatte und ich, Sohn + Freundin, meine Eltern) ziemlich mit den Nerven runter und fingen an zu streiten. Hauptsächlich ging es um das Thema Hundekastration und es fielen so unschöne Worte wie Eier ab und so. Als wir nach 1 Stunde nach Hause kamen, waren nicht nur die Hunde fertig sondern auch wir. Schnell war uns klar, dass das nun die nächsten Wochen so weitergehen und vermutlich kein gutes Ende nehmen würde. Kayra soll ohnehin sterilisiert werden, aber der Termin ist erst irgendwann im Januar. Was also tun bis dahin? Nach interner Diskussion schnappten sich die Kinder das Joschitier und fuhren mit ihm zum Tierarzt, der ihm eine Hormonspritze und einen Hormonchip verpasste. Die Spritze wirkt erst seit vorgestern Abend. Bis dahin war es hier ein wenig wie auf der Hunde-Reeperbahn, nachts um halb 3, und nicht von ungefähr geisterte mir mehr als einmal ein Zitat durch den Kopf: „Hunde, wollt ihr ewig leben?“
Nun wirkt die Spritze. Gott-sei-Dank. Und nun, da Joschi nicht mehr poppen will, und wieder klar sehen kann, hat er begriffen, dass Konkurrenz im Haus ist und sichert seine Position. Zum Piepen ist das. Er macht einen auf Gelassen, lässt sich von allen überall streicheln und hört aufs Wort. Joschi Wayne. Wenn Kayra ihm zu dicht auf die Pelle rückt, knurrt er. Aber langsam weicht er auch auf, so haben wir beide schon ein paarmal ertappt, wie sie zumindest schon Po an Po lagen. Sagen wir es mal so: Joschis Individualzone wird durchlässiger.
Und so einem bezaubernden Geschöpf wird Joschi auf Dauer nicht widerstehen können:
Und wenn Kayra sich mal wieder nicht die Treppen runtertraut, tappt Joschi zu ihr hoch, schaut sie mit einem Nun-mach-schon-die-Treppe-wird-dich-schon-nicht-fressen-Blick an und geht mit ihr im Schlepptau die Treppen runter. Sehr süß. Aber wir haben noch ein gutes Stück Weg vor uns. Die Hunde müssen lernen, wem welcher Hundenapf gehört. Im Moment interessiert nur der des anderen. Kayra muss hören lernen. Im Augenblick schaut sie einen reh-gleich an wenn man sie ruft und flüchtet dann die Treppe hoch. Sie muss lernen, dass Menschen, die sie noch nicht gut kennt, sie beim Betreten des Zimmers weder entführen noch meucheln wollen und dass man sie nicht anknurren und -fletschen muss wie der Hund aus der Hölle. Beide Hunde müssen lernen, dass man auch im Bad wunderbar auf einer Decke schlafen kann. Und dass man deswegen nicht ausgesetzt und ungeliebt ist und deshalb so lange jaulen muss, bis man ins Schlafzimmer gelassen wird. Joschi durfte bislang im Bett schlafen, beide Hunde im Bett sind aber zu viel. Na, mal sehen, wie das ausgeht. Als ich es heute Nacht um halb 2 nicht mehr aushielt, sprangen sie von der Tür aus mit einem Riesensatz ins Bett und mussten kuscheln, die armen Tiere. Heute Nacht bleiben wir standhaft. Mindestens 😉
Herrchen ist schon superstandhaft, wie ihr seht: