Legenden umranken die berühmten Backwaters in Kerala 🙂 Zumindest kennen super viele Menschen diese Backwaters. Als wir anfingen, herumzuerzählen, dass wir nach Kerala fliegen, kamen erstaunlich viele ähnlich klingende Kommentare: „Kerala? Schaut ihr euch auch die Backwaters an?“ oder „Ohh, die Backwaters, wie toll!“ Oder einfach nur: „BACKwaters“ *schwärmerisch guck*. Einen Abweichler gab es: „Backwaters? Hat man einen Kanal gesehen, hat man sie alle gesehen. Diese Palmen überall. 1 Tag reicht.“
Nun denn, wir waren gespannt. Sehr gespannt sogar. Der liebe Saji hatte nicht nur 1 Hausboot für uns reserviert, sondern auch die Fahrt dorthin, sowie den anschließenden Transfer von den Backwaters zur nächsten Station Marari Beach. Ich sag euch mal was: Wenn ihr auch mal nach Kerala reisen wollt, fangt in Kochi, in Sajis Homestay an und bittet Saji, die eine oder andere Reisestation für euch zu organisieren. Das ist eine super Empfehlung. Und ungemein bequem. Er ist sehr gut vernetzt und alle seine Empfehlungen erwiesen sich als Glückstreffer. Für uns hat er die Backwaters inklusive Transfer, sowie Marari Beach, Varkala und Munnar, ebenfalls inklusive Transfer, organisiert. Einige Stationen der Reise sowie diverse Transfers haben wir selbst festgelegt, das ist in Kerala äußerst unproblematisch. Dennoch ist es eine feine Sache, ein Grundgerüst zu haben. Und dafür ist Saji perfekt. Mr. Grundgerüst:-)
Ihr fragt euch jetzt vermutlich, was es mit diesen Backwaters auf sich hat? Die Backwaters sind ein verzweigtes Wasserstraßennetz im Hinterland der Malabarküste im südindischen Bundesstaat Kerala. Sie erstrecken sich von Kochi im Norden bis Kollam im Süden auf einer Fläche von insgesamt 1900 km². Das ist jetzt die Kurzfassung, wer mehr darüber erfahren möchte, guckst du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Backwaters
Will man die Backwaters erleben, mietet man sich auf einem Hausboot ein. Entweder für ein paar Stunden, 1 Tag, mehrere Tage, ganz wie man will. Die Hausboote sind wunderschön und sehr geräumig. Sie haben in der Regel 2 Etagen, auf der unteren ist ein schönes Schlafzimmer sowie ein Essbereich, und über Stiegen erklimmt man das Obergeschoss, auf der sich eine kleine, überdachte Veranda und eine Out-Door-Liegefläche, schön gemütlich mit dicker Auflage, befindet. Wir haben uns über Nacht eingemietet, d.h. on board um 12, off board am nächsten Morgen gegen 10. Nun wird man auf diesem Boot ganz wunderbar verwöhnt, in unserem Fall von 1 Kapitän und 1 Koch. Wenn ihr jetzt denkt, das wäre so ein Luxusdings, dann irrt ihr euch. Das passt gut und gerne auch in kleinere Geldbeutel. Um euch nicht länger auf die Folter zu spannen, das ist ein Kerala Backwaters Hausboot:
Wenn ihr kürzlich unter Burn-out leidet oder sonstwie das Gefühl habt, dringend Abstand gewinnen und abschalten zu müssen: Schafft euren Hintern auf ein Hausboot in die Backwaters. Ich habe im Leben selten etwas entspannenderes gemacht. Toll. Man sitzt oder liegt völlig gechillt auf seinem Ausguck und lässt, während das Hausboot gemütlich durch die Kanalgewässer schippert, die weitläufige Landschaft vorübergleiten. Ich saß Stunden da oben, ließ meinen Blick schweifen und wackelte ab und an mit den Zehen.
Es dauert etwa 15 Minuten, und das System fährt komplett runter in den Ruhezustand. Wunderbar. Ganz und gar wunderbar. Wenn ich irgendwann mal etwas über üblen Stress murmele und dann plötzlich spurlos verschwunden bin, ihr wisst jetzt, wo ihr mich suchen müsst. Die Backwaters verfügen über ein einzigartiges Ökosystem und wenn man Vögel mag, kommt man auf seine Kosten. Aber auch wenn man sich nicht sooo viel aus Vögeln macht, findet man Gefallen an den unzähligen Kormoranen, Reihern etc. Das Verrückte, und mir bis dato Unbekannte, ist, dass die schmalen Landstreifen zwischen den Kanälen bewohnt sind. Man schippert an kleinen bunten Dörfern vorbei und sieht voller Entzücken dem Kanal-Land-Dorfleben zu. Das macht glücklich, kann ich euch sagen, sehr sogar. Und die ausgezeichnete Bordküche trägt enorm dazu bei 🙂