Nein, kein Schreibfehler, so hieß unser homestay in Mararikulam tatsächlich: Marari Dreamz. Ich muss mich aber erstmal bisschen entschuldigen. Vor lauter Varkala-Schwärmerei hab ich glatt eine Station vergessen, die vor Varkala, also zwischen Backwaters und Varkala, das Dörfchen Mararikulam. Schieb ich hier also schnell noch dazwischen. Weil, wär schad drum. Ist nämlich sauschön dort. Mararikulam, auch Marari Beach genannt, liegt nur 15 km von den backwaters in Alleppey entfernt. Taucht in unserem Reiseführer gar nicht auf. Beim Durchblättern der Bordzeitschrift von Air India habe ich über Marari Beach gelesen. Was ich da las, klang sehr nach Paradies.
Umso glücklicher war ich, dass wir 1 Nacht in Marari Beach eingeplant hatten. Insgeheim fragte ich mich, ob es so einen Ort an der Küste, nur einen Steinwurf von den sehr touristischen Backwaters entfernt, überhaupt geben konnte. Einen solchen Geheimtipp, ein kleines Fischerdorf mit nur ein paar Übernachtungsmöglichkeiten und so gut wie gar keinem Tourismus? Klang ein wenig wie ein Märchen: traumhaft und unglaubwürdig. Von unserem Hausboot in den Backwaters nahmen wir eine Riksha nach Mararikulam. Unser Rikshafahrer sprach ein gutes Englisch und erzählte uns allerlei Geschichten von seinem Freund Raj, auf den er eindeutig sehr stolz war. Raj ist nämlich ein richtiger driver, jawohl. International. Fährt nach Dubai und Quatar und so. Ein Held. Und dieser Raj erlebt auf seinen Fahrten die unglaublichsten Dinge. Die nimmt er dann auch mal mit seinem Handy auf und schickt sie seinem Freund – unserem Rikshafahrer. Völlig begeistert reichte er uns sein Handy nach hinten, wir sollten uns unbedingt anschauen, was Raj kürzlich durch die Windschutzscheibe seines Lasters aufgenommen hatte: Enten. Hunderte, ach was, Tausende von Enten, die von rechts nach links die Fahrbahn überquerten. Eine wahre Entenflut quoll über die Fahrbahn. Ich glaube, das Video dauerte 10 Minuten. Anfangs fassungslos und dann amüsiert starrten mein Mann und ich auf das Handydisplay. Vor uns auf dem Fahrersitz: mächtig zufriedenes Kopfwackeln. Indien. Auch ein Grund, warum ich dieses Land so liebe. Inder sind schon ein verspieltes Völkchen 🙂
Jetzt aber zu Marari Beach. Marari Beach ist tatsächlich so, wie ich es in der Beschreibung gelesen hatte: ein Geheimtipp. Ein kleines Fischerdorf. Unglaublich ruhig, entspannt und friedvoll. Man kommt sich fast ein bisschen vor, wie in einer anderen Welt. Einer Welt, in der die Uhr langsamer tickt. In der alte Männer auf dem Boden vor ihren Häusern sitzen und Karten spielen. Frauen ihre Kleinkinder an die Gartenpforte führen wenn man vorbeigeht und ihnen sagen: „Say hello!“ „Hello“ kommt es dann fröhlich aus dem kleinen Kindermund, kleines Patschehändchen winkt. Eine Welt, in der der phänomenal endlose Strand fast menschenleer ist, hin und wieder ein Tourist, überwiegend aber Fischer bei der Arbeit und fast unberührte grandiose Natur. Seht selbst:
Ja, so sieht es tatsächlich aus dort. Fast schon unwirklich, oder? Und so sieht es auch aus: So und so und so. Schön.
Marari Beach ist ein noch ungeküsstes Dornröschen, es ist ihm zu wünschen, dass es noch ein Weilchen ungeküsst bleibt. Aber das wird nicht so bleiben, ein paar Jahre noch, dann wird es vermutlich „entdeckt“. Bis dahin aber ist Marari Beach ein Geheimtipp. Wenn ihr mal hinfahrt, können wir euch unser homestay, das Marari Dreamz, wärmstens empfehlen. Geführt von einem jungen, sehr netten Paar, Alwyn and Jency, bietet es geschmackvolle große Zimmer, Naturbäder, in denen Bäume stehen und nach oben wachsen, ganz ohne Decke, die leckeren Mahlzeiten werden auf der Zimmer eigenen Terrasse serviert.
Chill Out XXL 🙂
Hach, ist das traumhaft! 😀
Ja, meine Liebe, das ist es, traumhaft!
Liebe Katerwolf, ich bin sprachlos… Sooooooo schööön!
Winke, winke durchs Dachfenster.
H.
Liebe H., winke, winke zurück ♥
Du machst mir hier wirklich den Mund wässrig, was für ein schönes Fleckchen Erde. Wirklich paradiesisch.
Da gebe ich dir voll und ganz Recht 🙂