Ob ihr es glaubt oder nicht: Ich habe es tatsächlich geschafft, den weltberühmten Vulkan Osorno vollzukotzen. Vermutlich bin ich die Erste. Kriegt man dafür eigentlich eine Auszeichnung oder wird an der Stelle gar eine Plakette installiert? „Hier kotzte am 20.11. Frau Katerwolf in hohem Bogen auf den Vulkan.“?
Nach dem Genuss eines typisch chilenischen Gerichts in einer typisch chilenischen Hafenkneipe ging es mir am nächsten Morgen ausgesprochen schlecht. So schlecht, dass ich vorsichtshalber das Frühstück ausfallen ließ. Auf die Fahrt rauf auf den weltberühmten Vulkan Osorno wollte ich jedoch nicht verzichten. Obwohl mir zugegebenermaßen bei dem Gedanken auf eine 2-stündige Wanderung zum Aussichtspunkt eher mulmig war. Die Fahrt war beeindruckend. Über Serpentinen ging es immer weiter hinauf und noch immer weiter.
Man hatte das Gefühl von allen Seiten schaue einen der Osorno an. Der Osorno ist wirklich majestätisch. Und aktiv. Sehr sogar. Er gilt als brandgefährlich. Die Wetterumschwünge, die einen beim Aufstieg ereilen können, sind legendär, ihre Opfer sind zahlreich. So mancher kam vom Aufstieg nicht zurück. Wir hatten nur einen kleinen, ungefährlichen Aufstieg zu einem Aussichtspunkt vor uns und das Wetter konnte prächtiger nicht sein. Der Osorno zeigte sich uns an diesem Tag in voller Pracht.
Die Serpentinen machten meinem Magen zu schaffen, so dass es mir, als wir oben ankamen, eindeutig übel war. Allerdings war die Ankunft im Schnee so beeindruckend, dass ich meine Übelkeit vergaß und mich kurze Zeit später mit der Gruppe auf den Aufstieg machte.
Ich war noch nicht wirklich weit gekommen, als ein ganz grässliches Gefühl von mir Besitz ergriff. Ich fühlte mich mit einem Mal so schwach und elend, dass ich meine Beine kaum heben konnte. So etwas hatte ich auch noch nicht erlebt. Tapfer machte ich noch 5 Schritte und blieb, auf meinen Wanderstock gestützt, stehen. „Jetzt komm schon, du Trödel!“ schallte es mir von oben entgegen. Ich wollte noch sagen: „Ich kann nicht“, das ging dann aber nicht mehr. In hohem Bogen erbrach ich mich und dachte noch dabei: „Oh Gott, das gibts doch nicht, jetzt kotze ich tatsächlich den Osorno voll. Wie peinlich ist das denn!“ Spätestens hier wurde der Gruppe bewusst, dass ich nicht trödelte. Mein Mann kam zurück und schleppte mich zurück ins Aussichtscafé, wo ich bei 2 Tassen Schwarztee allmählich wieder Farbe ins Gesicht bekam. Danach ging es mir erstaunlicherweise wieder gut. Das muss mir erstmal einer nachmachen, oder?
Es ist soooo toll, wo du überall rum kommst und Reste von dir lässt 😆
Liebe Grüße, Emily
Danke, liebe Emi 🙂
„Deine Spuren im Sand…..äh nein…deine Spuren im Schnee“ *träller*
Was war DAS denn für ein Essen, ich konnte Muscheln und vielleicht Würstchen identifizieren auf dem Foto, aber der Rest????? Mein Mitgefühl, aufrichtig! und diesem bösen menschenfressenden Vulkan hat es vielleicht mal ganz gut getan, dass ihm jemand die Meinung geko…..hat oder so ähnlich.
Aber nachdem du so über Weihnachten bestimmt schon wieder drei böhmische Enten in dich rein gearbeitet hast, verschwindet die Peinlichkeit der Episode vielleicht in den Nebeln der Zeit. 🙂
Will mehr Katerwolf-Reisegeschichten, auch wenn ein hohes süchtigmachendes Potential von ihnen ausgeht.
Ich will NICHT über dieses Essen reden 😉
Das zweite Foto von oben, der schneebedeckte Vulkan, und davor das rote Gebüsch, und darüber der wundervoll tiefblaue Himmel, ist so was von grandios, daß es sich gelohnt hat, den Vulkan vollzuk…en. 😉
Es ist auch eins meiner Lieblingsfotos 🙂
Naja, warum peinlich? Du hast es dem Vulkan nur gleich getan. Auch er kann spucken. 🙂
Nein, im Ernst, tut mir leid, dass es Dir nicht gut gegangen ist. Trotzdem alle Achtung, dass Du die Wanderung mitgemacht hast.
Die Fotos schauen wunderschön aus.
LG Gabi
Haha, guter Einwand, das mit dem Spucken 😉
Man passt sich eben an die Gegebenheiten an. 🙂