Ich wünsche euch allen einen fantastischen, lustigen, fröhlichen Rutsch ins neue Jahr. Kommt gesund und munter drüben an und denkt daran: Im Neuen Jahr wird manches besser und manches gar wunderbar. Eure Silvesterwolf 🙂 🙂 🙂
Ich wünsche euch allen einen fantastischen, lustigen, fröhlichen Rutsch ins neue Jahr. Kommt gesund und munter drüben an und denkt daran: Im Neuen Jahr wird manches besser und manches gar wunderbar. Eure Silvesterwolf 🙂 🙂 🙂
Was haben James Bond und heilige Pimmel gemeinsam? Und was hat das Ganze mit Thailand zu tun? Hä? Na? Beides findet man auf der Halbinsel Krabi, und noch genauer, am weltberühmten Raleigh Beach. Dort stehen zum Einen diese berühmten Felsen, um die herum James Bond seinerzeit mit dem Speedboot den Bösewicht jagte und es gibt dort einen beachtlichen Pimmelkult. Und der hat, im Gegensatz zu Phuket, gar nichts mit Puff zu tun, nein, vielmehr mit einem richtigen, religiösen Kult. Aber dazu später. Und natürlich ist Raleigh Beach der Strand. Ich meine der Strand! Und zwar der, an dem Leo di Caprio, als er noch jung, schlank und schön war, das Abenteuer seines Lebens erlebte.
Aus den Reiseunterlagen wussten wir, dass es dort keine Anlegestelle gibt und dass man samt Gepäck aus dem Boot einfach ins Wasser steigt und dann an den Strand watet. Mein Mann glaubte es mir nicht und machte dann große Augen. Ein Spaß ist das, muss man mal gemacht haben. Hat ganz schön was von Abenteuer!
Raleigh Beach ist leider auch sehr, sehr überfüllt, aber insgesamt ein cooler Ort, ein Paradies für junge Rucksackreisende und Individualreisende und ein Eldorado für Felskletterer. Sehr lustig, wie die überall in den Felswänden hängen.
Tagsüber kann man bis 12 Uhr wunderbar ruhig am Traumstrand liegen und abends in einer entspannten Strandbar Cocktails schlürfen. Wieso nur bis 12 Uhr? Weil dann von Phuket die Speedboote kommen und unter großem Getöse tonnenweise Russen und Japaner entladen, die dann bis 16 Uhr über dein Badetuch latschen.
Es gibt dort unglaubliche Felsformationen, ich habe so etwas noch nirgendwo gesehen. Absolut beeindruckend.
Und nun zu dem Pimmelkult, auf den ihr sicher schon die ganze Zeit wartet. Ich will das jetzt nicht ausufernd erklären. Aber es gibt in verschiedenen Religionen einen ausgeprägten Kult um männliche und weibliche Gottheiten, symbolisiert durch deren Geschlechtsteile. Im asiatischen Raum nennt man den Kult um das männliche Dingsbums unter anderem auch lingam. Wenn man auf dem Weg zum Strand unten abgebildete Schleifchen um Steine sieht, ist man zunächst irritiert und ahnungslos.
Und dann geht man weiter und plötzlich steht man vor einem Schrein, der so aussieht:
Sehr spaßig ist das, wirklich. Für mich, als studierte Religionshistorikerin, war das ein Fest und hier eine Auswahl der Fotos dieses beeindruckenden Zeugnisses menschlichen Glaubens:
Was wohl die Nachbarn sagen würden, wenn man so etwas im heimischen Vorgarten hätte?
Kennt ihr Phuket? Schon mal davon gehört? Phuket ist einfach ein großes Puff, ich kann es nicht anders sagen. Will man auf die wunderschönen Inseln im Südwesten Thailands, dann führt der Weg dahin aber leider in der Regel über Phuket und den Fährenhafen. So flogen auch wir, nachdem wir von Ayutthaya mit dem Zug nach Bangkok fuhren, von Bangkok aus runter nach Phuket. Apropos Zug. Zugfahren in Thailand ist ein Abenteuer. Wunderbar. Es erinnerte mich so sehr an meine Studentenzeit, als ich 2 x hintereinander mit dem Rucksack durch Südostasien reiste. Das lag vielleicht auch daran, dass wir auch diesmal mit dem Rucksack unterwegs waren, meines Erachtens das praktischste Gepäckstück, wenn man dort unterwegs ist. Auch wenn man dem Studentenalter längst entwachsen ist.
Wir waren einigermaßen stolz, als wir es völlig eigenständig mit Zug und Flieger bis nach Phuket schafften und saßen noch am gleichen Spätnachmittag im Minibus, auf dem Weg ins Hotel. Und in dem saßen wir auch noch 3 Stunden später. In Phuket war nämlich Rushhour und unser Hotel lag am vom Flughafen weit entferntesten Punkt. Schicksalsergeben schauten wir aus dem Minibusfenster auf die rasch einsetzende Dämmerung. Mit der Dunkelheit tauchten jenseits des Busfenstern recht dubiose Gestalten auf der Straße auf. So die Marke, alt und abgehalftert, recht oft in einheimischer Begleitung, wenn ihr versteht. Überall sprangen die Leuchtreklamen an und bald hatte man das Gefühl, man sei irgendwo in Las Vegas gelandet. Blinkblink von allen Seiten. Als wir schließlich leicht entnervt in unserem, zugegebenermaßen schicken und sehr schönem, Hotel landeten, fragte uns die Empfangsdame leicht misstrauisch, was wir denn suchen. Als wir unsere Buchung rauskramten, glätteten sich ihre Gesichtszüge, offenbar war man dort keine Rucksacktouristen jenseits der 40 gewohnt.
Wir duschten uns rasch und machten uns auf den Weg in ein Restaurant, dass uns empfohlen wurde. Das Lokal war wirklich toll. Das Problem war nur der Weg hin und wieder zurück. Ich muss euch ganz ehrlich sagen: Das, was man in Phuket so auf der Straße sieht, das will man nicht sehen. Weder in Phuket, noch zu Hause, noch sonstwo auf dem Planeten. Nichtmal auf dem Mond. Einfach gar nicht. Ich sag nur: Männer: Alt, fett, ausgeleierte Shorts, offenes Hemd über Schmierbauch, Saufnase, Stroh-Cowboyhut, Adidaslatschen, Fahne. Gerne in Begleitung von Thaimädchen, die aussehen, als hätten sie noch die Schultasche auf dem Rücken. Oder in Begleitung der heimischen Erna. Diese auch alt und fett, auch in Shorts und Latschen, statt Hemd aber überwiegend, unterhemdartige T-Shirts mit darin wackelnden Hängemöpsen. So, das ist jetzt ziemlich drastisch und gar nicht nett, ich bin mir dessen bewusst, aber über manche Dinge muss man einfach nicht herumreden. Phuket ist grauenhaft. Die Menschen dort auch. Punkt.
Sehr erleichtert verließen wir Phuket am nächsten Morgen mit der Fähre Richtung Ko Pi Pi. Ko Pi Pi ist eins der thailändischen Inselparadiese. Die Insel wurde von der Tsunamikatastrophe hart erwischt, man spürt es noch, überall wird neu gebaut, aber Ko Pi Pi ist immer noch sehr schön. Wunderbare Buchten und Strände, wie aus dem Katalog, ein echter Traum.
Wir hatten Glück, denn auf uns wartete eine wunderschöne Unterkunft und wir sahen dies als Entschädigung für Phuket. 3 Tage lang ließen wir die Seele baumeln, aßen abends mit den nackten Füßen im Sand am Strand, tranken ordentlich Cocktails und sahen von unserer Bungalowterrasse dem Sonnenuntergang zu.
Am zweiten Tag unternahmen wir einen Longboat-Ausflug zu den umliegenden Inseln und Stränden und schnorchelten zwischen tropischen Fischen herum. Apropos Fische. Diese konnte man am Strand direkt aus der Hand füttern, ein bunter, hübscher Bettelfischhaufen.
Wir sahen an dem Tag ein paar wunderschöne Buchten und Strände.
Alleine hat man die Strände nie, leider. Ich hatte zuweilen das Gefühl, dass die gesamte japanische Bevölkerung zeitgleich mit uns Urlaub auf Thailand machte 😉
Aber Ko Pi Pi ist ein schönes Plätzchen zum Verweilen, die Menschen sind easy going und entspannt und die Cocktails sind gigantisch lecker, mjammo!
Diesen Schnappschuss möchte ich euch nicht vorenthalten. Sehr bezeichnend nenne ich ihn: Die Gefangenen von Alcatraz. Die Blicke sprechen doch Bände, oder? Sie sind dann übrigens doch gerne mitgefahren 😉
Und da ich immer noch ein Zeitfenster offen habe, schnell noch einer hinterher. Wir besichtigten nämlich auch die wunderbaren Wasserfälle von Erawan. Auf dem Weg dorthin dachte ich zuerst „Hmmm, sicher wieder so ne popelige Wasserfälle, die aufgebauscht werden„. Als wir dort ankamen, wurde ich allerdings eines Besseren belehrt. Die Wasserfälle sind tatsächlich wunderschön. Sie bestehen aus verschiedenen Ebenen, die man erwandern muss und auf der einen oder anderen Ebene kann man baden. Wunderbar ist das. So wunderbar, dass es mich auch nicht störte, die türkisfarbenen Wasserbecken mit meinen auf der Reise heiß geliebten Japaner und Russen zu teilen (Hunderte davon natürlich auch hier). Und dass ich mit Flip Flops an den Füßen nicht ausreichend ausgerüstet war und mir ein Hämatom in die Fußsohle lief, das auch nach 2 Wochen noch wehtat. Aber seht selbst, das war es doch wert, oder?
In einem der Becken, in dem man baden konnte, gab es kleine Fische, die einem die Hautschuppen von den Füßen, Beinen und Fingern knabbern. Sehr gewöhnungsbedürftig, und bei mir löste es fast eine Welle der Hysterie aus. Der Brechreiz, der beim Anblick von fetten Touris, die im Becken saßen und sich von Kopf bis Fuß abknabbern ließen, war Gott-sei-Dank stärker, und ich wurde nicht hysterisch.
Hab ich euch schon von den thailändischen Geistern erzählt? Nicht? Thailänder haben einen sehr ausgeprägten Geisterglauben. Natürlich glauben sie auch an Buddha und verehren ihn in den unzähligen Tempeln und Schreinen allerorts, aber präsenter und wichtiger sind die Geister. Es gibt sie überall und sie müssen stets bei Laune gehalten werden, damit sie kein Unheil anrichten. Sie sind nämlich sauböse und können einem ganz schön viel Unglück bringen, wenn man sie nicht gebührend ehrt und pflegt und hegt.
So auch hier, bei den Wasserfällen:
Typisch in Thailand sind übrigens die Geisterhäuser. Wenn in Thailand etwa ein Haus gebaut wird, muss für die dort ansässigen Geistern ein spezielles Geisterhaus gebaut werden, in den die Geister umziehen können. Herrlich anzusehen. Die Geisterhäuser sind regelrechte Puppenstuben mit Geisterpüppchen, Haustieren und Möbeln, täglich gibt es Nahrung und Wasser, und wehe, der Schatten des neu errichteten Hauses fällt auf das Geisterhaus: Da kannste dann einpacken, Alter, aber richtig! Der Geisterhaus-Puppen-Markt ist ein florierendes Geschäft in Thailand. So sehen sie aus:
Ist eigentlich saupraktisch, das mit den Geisterhäusern. Kannst du den ganzen negativen Scheiß reinpacken, täglich schön was zum Futtern und Trinken reinstellen und gut ist. Haste deine Ruhe dann 😉 Wenn die Dinger nicht so unhandlich wären, ich hätte eins mitgebracht!
Juhuu, endlich mal ein Zeitfenster zum Bloggen *freu*
Die 3 Wochen Thailand im November sind schon wieder fast 4 Wochen her, aber die Erinnerungen sind noch frisch. Wir hatten die Reise aus verschiedenen Bausteinen zusammengestellt. Bangkok, River Kwai, Ayutthaya, Phuket, Ko Pi Pi, Krabi und Ko Lanta. Unsere nächste Etappe nach River Kwai war Ayutthaya. Ayutthaya, sagenumwobenes Reich Siam, das von 1351 bis 1767 eine Weltmacht war, und bis in die heutige Zeit löst der Klang des Namens Gedanken an ein exotisches Reich voller Juwelen, Bauten und schöner Menschen aus. Wer mehr über Ayutthaya lesen will, findet es hier.
Heute ist Ayutthaya eine typische, moderne, thailändische Stadt mittlerer Größe, ein bisschen gesichtslos, und gäbe es die Zeugnisse alter Macht und Pracht nicht, würde sich wohl kaum einer dorthin verirren. Die Ruinen von Ayutthaya locken das ganze Jahr über unzählige Reisende aus aller Welt an, auf einer Thailand-Rundreise ist Ayutthaya ein Muss. Uns hat es, offen gesagt, nicht so sehr beeindruckt, was aber sicher daran lag, dass wir im Jahr zuvor 3 Wochen lang durch Rajasthan reisten und dort einige der schönsten Baudenkmäler der Geschichte bewundern durften. Vermutlich haute uns Ayutthaya deswegen nicht vom Sockel, dennoch habe ich ein paar wunderschöne Bilder gemacht, die darauf hindeuten, wie prächtig Ayutthaya einst gewesen sein muss. Die Fotots möchte ich euch auf keinen Fall vorenthalten:
gruezi *stimme aus der tiefe*
Warum?
Darum:
Im Hause Katerwolf leben noch alle. Aber ich kann euch sagen: Hier war die letzten 7 Tage ganz schön was los, mein lieber Herr Gesangsverein 🙄 so langsam lichtet sich nun das Chaos und ich muss euch unbedingt erzählen, was hier alles passiert ist. (An alle, die auf meinen Thailandbericht warten: De Zoch kütt schon bald).
Wo war ich stehengeblieben? Beim ersten Zusammentreffen zwischen Kayra und Joschi. Am Freitag war das. Auf Anraten aller Hundekenner fand das erste Treffen an einem neutralen Ort statt, im heimischen Forst um die Ecke. Joschi sah Kayra und verwandelte sich augenblicklich in einen Sexgott. Wer Joschi aus meinen zahlreichen Erzählungen kennt, den wundert es nicht. Jedenfalls stürzte er sich auf sie und fing sofort an, sie wie ein Irrer zu rammeln. Man möge mir das harsche Wort verzeihen, aber anders kann man es nicht beschreiben, was der gute Joschi veranstaltete. Joschi rammelte, junkste und jaulte, was das Zeug hielt. Kayra, mit ihren 7 Monaten noch völlig unschuldig, hielt es für ein lustiges Spiel. Nach etwa 30 Minuten war die hundebegleitende Menschenkolonne (Gatte und ich, Sohn + Freundin, meine Eltern) ziemlich mit den Nerven runter und fingen an zu streiten. Hauptsächlich ging es um das Thema Hundekastration und es fielen so unschöne Worte wie Eier ab und so. Als wir nach 1 Stunde nach Hause kamen, waren nicht nur die Hunde fertig sondern auch wir. Schnell war uns klar, dass das nun die nächsten Wochen so weitergehen und vermutlich kein gutes Ende nehmen würde. Kayra soll ohnehin sterilisiert werden, aber der Termin ist erst irgendwann im Januar. Was also tun bis dahin? Nach interner Diskussion schnappten sich die Kinder das Joschitier und fuhren mit ihm zum Tierarzt, der ihm eine Hormonspritze und einen Hormonchip verpasste. Die Spritze wirkt erst seit vorgestern Abend. Bis dahin war es hier ein wenig wie auf der Hunde-Reeperbahn, nachts um halb 3, und nicht von ungefähr geisterte mir mehr als einmal ein Zitat durch den Kopf: „Hunde, wollt ihr ewig leben?“
Nun wirkt die Spritze. Gott-sei-Dank. Und nun, da Joschi nicht mehr poppen will, und wieder klar sehen kann, hat er begriffen, dass Konkurrenz im Haus ist und sichert seine Position. Zum Piepen ist das. Er macht einen auf Gelassen, lässt sich von allen überall streicheln und hört aufs Wort. Joschi Wayne. Wenn Kayra ihm zu dicht auf die Pelle rückt, knurrt er. Aber langsam weicht er auch auf, so haben wir beide schon ein paarmal ertappt, wie sie zumindest schon Po an Po lagen. Sagen wir es mal so: Joschis Individualzone wird durchlässiger.
Und so einem bezaubernden Geschöpf wird Joschi auf Dauer nicht widerstehen können:
Und wenn Kayra sich mal wieder nicht die Treppen runtertraut, tappt Joschi zu ihr hoch, schaut sie mit einem Nun-mach-schon-die-Treppe-wird-dich-schon-nicht-fressen-Blick an und geht mit ihr im Schlepptau die Treppen runter. Sehr süß. Aber wir haben noch ein gutes Stück Weg vor uns. Die Hunde müssen lernen, wem welcher Hundenapf gehört. Im Moment interessiert nur der des anderen. Kayra muss hören lernen. Im Augenblick schaut sie einen reh-gleich an wenn man sie ruft und flüchtet dann die Treppe hoch. Sie muss lernen, dass Menschen, die sie noch nicht gut kennt, sie beim Betreten des Zimmers weder entführen noch meucheln wollen und dass man sie nicht anknurren und -fletschen muss wie der Hund aus der Hölle. Beide Hunde müssen lernen, dass man auch im Bad wunderbar auf einer Decke schlafen kann. Und dass man deswegen nicht ausgesetzt und ungeliebt ist und deshalb so lange jaulen muss, bis man ins Schlafzimmer gelassen wird. Joschi durfte bislang im Bett schlafen, beide Hunde im Bett sind aber zu viel. Na, mal sehen, wie das ausgeht. Als ich es heute Nacht um halb 2 nicht mehr aushielt, sprangen sie von der Tür aus mit einem Riesensatz ins Bett und mussten kuscheln, die armen Tiere. Heute Nacht bleiben wir standhaft. Mindestens 😉
Herrchen ist schon superstandhaft, wie ihr seht:
Endlich. Kayra ist da. 7 Monate haben wir auf ihre Ausreise gewartet, seit wir sie im Alter von 3 Wochen in der Türkei gefunden haben. Nach dem Tauziehen und sich in Geduld üben in den letzten 7 Monaten haben wir sie gestern Nacht am Flughafen Köln abgeholt. Was für eine Aufregung, ich sags euch, bei der Warterei in der Ankunftshalle dacht ich irgendwann, ich krieg nen Herzkaspar. Und dann kam sie rausgefahren, in ihrer Box, mit ihrer lieben Flugpatin. Sie ist ein wunderhübsches, sehr goldiges Mädchen. Können tut sie gar nichts 😉 Treppen laufen? Auto fahren? Draußen pinkeln? Im Haus sein? Aus dem Trinknapf trinken? Was, zur Hölle ist das? Dafür fand sie gestern, als wir gegen 4 Uhr morgens zu Hause ankamen, überraschend schnell den weg ins Bett. Okay, ich weiß, aber nach den ganzen Strapazen durfte sie das.
Heute war sie mit uns auf ihrem ersten Spaziergang. Brav lief sie an der Leine nebenher, die Rute mal eingeklemmt, mal auf Halbmast. Anderen Hunden begegnete sie völlig entspannt und souverän. Durch den Zwinger ist sie gut sozialisiert und weiß sich durchaus zu wehren. Natürlich hat sie vor allem Angst, ist ja auch alles unbekannt und springt bei jedem leisen klock wie ein Reh in die Flucht. Andererseits erstaunt sie mich mit einer für ihr Alter und ihre Situation auffälligen Coolness. Ich tippe mal auf einen starken Charakter. Den hat sie heute auch schon mehrfach gezeigt. Zum Beispiel, als unsere Putzhilfe kam und bügelte. Kayra bewachte sie mit einer Konsequenz, die mir ein wenig zu denken gibt. Doch ein Kangal drin? Ich spiele schon den ganzen Tag das Spiel mit ihr: „Nein, nicht auf das Sofa. Nein. Nein!“ Tatsächlich liegt sie jetzt auf dem Boden und schläft. Das mit dem Wassertrinken müssen wir noch üben. Konsequent lässt sie den Wassernapf stehen und trinkt aus jedem Wasserglas, das man unbeaufsichtigt stehen lässt. Und das Wasser lässt sie erstmal im Haus. Im Garten schaut sie mich dafür erwartungsvoll an. Aber das braucht jetzt Geduld, Liebe, Vertrauen und eine konsequente Hand. Das alles wird ihr hoffentlich bald schon die Sicherheit geben, die sie braucht. Wir sind total happy mit der süßen Maus. Sie hat die nächsten Tage ganz schön was vor sich: Joschi kennenlernen, den Rest der Familie und nächste Woche dann denn Reitstall, das Stall-Rudel und die Pferde und, ach, herrje, die Kühe 😉
Hier ein Schnappschuss, der nicht wirklich einfach einzufangen war 🙂 Na, was haltet ihr von Kayra? Irgendwelche Idee, was an Rassen drin sein könnte?
ihr lieben, ich bin im trubel und das kam so: ihr erinnert euch an meine aufregung im oktober dieses jahres? dass wir angespannt darauf warteten, den zuschlag für unser traumhaus zu bekommen? und das hin und her mit kayra, unserem türkischen straßenhund, für den sich keine flugpaten finden ließen?
die gute fee hatte nachsicht mit uns und just ende vergangener woche, nach viel gerödel und gebibbere im vorfeld, löste sich der knoten. am freitag haben wir den kaufvertrag unterschrieben und am gleichen tag erhielt ich abends die nachricht, dass kayra endlich kommt. wir holen sie morgen am flughafen ab. ja, ist das der wahnsinn???????????? bin ganz gaga und aus dem häuschen. und ich weiß, dass ihr jetzt auch aus dem häuschen und aufgeregt seid 🙂
außerdem hatte ich 5.000.000 dinge zu erledigen, der job lief auf hochtouren, so kam ich gar nicht recht dazu, meinen reisebericht fortzuführen. aber ich habe ab dem wochenende 11 tage frei und dann geht es hier weiter mit thailand. und natürlich gibt es gleich am wochenende ein foto und bericht von der hundeankunft.
und der joschi? was meint er zu dem ganzen? er ahnt noch nichts vom familienzuwachs und ist gänzlich im weihnachtsfieber. frohe weihnachten euch allen 🙂
Die zweite Etappe unserer Thailandreise war ein großes Abenteuer. Sie brachte uns mit der berühmten Todeseisenbahn über die Brücke am Kwai in den Dschungel. Das soll nun nicht bedeuten, dass es sich um eine Horror-Eisenbahnfahrt handelte, nein, die Bahn heißt tatsächlich Todeseisenbahn und wurde im Zweiten Weltkrieg von den Japanischen Besatzern von Thailand bis nach Burma gebaut. Wer mehr darüber erfahren will, kann das gerne hier nachlesen. Sie heißt Todeseisenbahn, da sie in nur 17 Monaten unter schwersten Bedingungen von Kriegsgefangenen gebaut wurde. Bei dem Bau starben über 100.000 Menschen. Ein schreckliches Kriegskapitel, bei dem sich die Japaner nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. Umso mehr wunderte es uns, dass sich die unzähligen japanischen Touristen, die mit uns im Zug saßen, benahmen wie die Hottentotten. So gab es eine große, sehr angetrunkene Reisetruppe, die gröhlend durch den Zug zog und junge Rucksacktouristen mit den Worten anpöbelte: „Beautiful, beautiful, fuck fuck!“ begleitet von den entsprechenden Gesten. Wahlweise versuchten sie über unsere Köpfe hinweg mit gefühlten Millionen von Handykameras aus dem Fenster heraus zu fotografieren und fielen dabei auf uns. Bäh. Ich war kurz vor Schlägerei, besann mich aber noch rechtzeitig der japanischen Greueltaten im Krieg und beließ es bei Todesblicken in ihre Richtung.
Die Fahrt war sehr beeindruckend, und man denkt viel nach, über Kriege, über Menschen, über Macht und welcher Grausamkeiten Menschen im Krieg fähig sind. Nachdenklich verließen wir die Bahn und fuhren mit einem Minivan zum Pier, der uns auf dem wilden Dschungelfluss, den ihr hier oben seht, zum nächsten Abenteuer brachte: In unser schwimmendes Dschungelhotel. Die Fahrt mit einem hochgetunten Lomgboat an sich war schon abenteuerlich.
Je weiter wir flußaufwärts in den Dschungel vordranken, umso mehr kamen Assoziationen mit dem Film Apokalypse Now auf. Fast meinte man, im nächsten Moment den völlig abgefuckten Marlon Brando aus dem Film am Ufer auftauchen zu sehen. Stattdessen tauchte nach der nächsten Flussbiegung unser schwimmendes Dschungelhotel auf.
Ein tolles Ding. Alles schwankt und blubbert vor sich hin, es gibt keine Elekrizität, nur Öllampen, ein herrlich wilder romantischer Ort, an dem ich schlief wie eine Tote. Ich glaube, so gut wie dort, habe ich seit Jahren nicht mehr geschlafen. Nur zu gerne würde man ein paar Tage bleiben und gehörig an der Jungle Bar versacken. Mit Unmengen Meckong (Thai-Whiskey) und irgendwelchen schaurigen Dschungelgeschichten zuhören. Apropos schaurig. Am Abend wurden die etwa 30 anwesenden Hotelgäste mit einer folkloristischen Performance überrascht. Oberhalb des Dschungelhotels gibt es eine Siedlung, in der ca. 100 Angehörige der ethnischen Minderheit Mon leben. Viele von ihnen arbeiten in dem Hotel. Und abends bieten sie den Gästen ihren folkloristischen Reichtum an. Versteht mich jetzt nicht falsch. Ich bin studierte Ethnologin, ich weiß so etwas echt zu schätzen und respektiere es aus vollem Herzen. Aber wie in Europa, so gibt es auch in Asien gute und schlechte Künstler. Und die Truppe, die wir an diesem Abend erleben durften, war mit Abstand die schlechteste, die ich jemals in meinem Leben erlebt habe. Jemals. Ich schwör. Die Musiker spielten die für Südostasien übliche Gamelanmusik, die sich, auch wenn sie gut gespielt wird, immer ein bisschen wie Katzenmusik anhört. An diesem Abend wurde sie nicht gut gespielt. Ich weiß nicht, ob die ihre Instrumente nicht gestimmt hatten, egal, es war grauenhaft. Dazu tanzte eine ganz und gar unhomogene Gruppe auf der Bühne herum, jeder in eine andere Richtung. Das Schlimmste aber war der Gesang. Mein lieber Herr Gesangsverein. Wenn man ein Rudel Katzen mit heißem Teer übergießt und dann ihren Schwanz in der Tür einklemmt, ja, der Vergleich hat was. Der Anstand verbot uns, vorzeitig zu gehen, aber als es zu Ende war, flohen wir alle regelrecht an die Junglebar und ertränkten unser Trauma lachend in Alkohol. Aber wie gesagt, ich schlief himmlisch gut unter meinem Moskitonetz und am nächsten Morgen, als ich auf die winzige Terrasse unseres kleinen Zimmers trat, erlebte ich eine wunderbare Überraschung.